50 Mitarbeiter stehen im Moment vor einer ungewissen Zukunft. Doch gibt es laut Bürgermeister Bernhard Kaiser ernstzunehmende Interessenten für eine Übernahme des Praktiker-Marktes und die Weiterführung als Baumarkt. Foto: Filipp

Bernhard Kaiser in regem Kontakt mit dem Insolvenzverwalter. Es gibt bereits ernsthafte Interessenten.

Donaueschingen - Nach der Praktiker-Insolvenz beginnt voraussichtlich Ende der Woche der Ausverkauf, und in absehbarer Zeit wird die Filiale geschlossen. Was sich jetzt manch einer fragen dürfte: Kommt das Bauhaus zurück? Oder wird es doch noch ein Max-Bahr-Baumarkt? Oder heißt der neue Betreiber ganz anders?

Eigentlich wäre das Heimwerkersortiment weitgehend abgedeckt: ZG-Raiffeisenmarkt, Kemmler-Baustoffhandel und Steiniger-Eisenwaren verfügen in der Summe über nahezu das Sortiment eines Baumarktes, doch eben nicht an einem Standort und eher in einer höheren Preiskategorie als ein klassischer Baumarkt.

Die Entscheidung der Bauhaus-Geschäftsführung im Jahre 2010, den Heimwerkermarkt im Donaucenter zu schließen, hatte den eigenen Angaben zufolge nichts mit der Wirtschaftlichkeit des Hauses zu tun, sondern mit fehlender Fläche und Expansionsmöglichkeit. Die Schließung sei eine Zukunftsentscheidung, sagte ein damaliger Sprecher, der Standort sei zu klein, und zudem lief damals der Mietvertrag aus.

Die Vorzeichen sind nun ganz andere. Es gibt ein großes Gebäude mit 7500 Quadratmetern Fläche und 50 Fachkräften, mit denen man nahtlos weitermachen könnte. Praktiker ist insolvent, der Ausverkauf beginnt, die Filiale auf absehbare Zeit geschlossen. Wie lange der Ausverkauf gehen wird, konnte gestern eine Sprecherin der Praktiker-Gruppe nicht sagen. Hoffnungen, dass die Filiale von der Praktikertochter Max-Bahr übernommen wird, hatten sich vor knapp zwei Wochen zunächst ebenfalls zerschlagen. Doch auch dafür gibt es neue Vorzeichen.

Nach Angaben der Praktiker-Pressestelle gibt es für die Baumarktkette Max-Bahr knapp zehn Interessenten. Alle wollen die Marke Max-Bahr komplett mit allen Niederlassungen übernehmen. Es sei zudem nicht auszuschließen, dass in Frage kommende Praktiker-Standorte zusammen mit Max-Bahr verkauft werden. Das Rennen um einen neuen Betreiber ist also wieder offen.

Die Chancen scheinen so schlecht auch nicht zu stehen. Donaueschingens Wirtschaftsförderer, Bürgermeister Bernhard Kaiser, ließ gestern wissen, dass er mit dem Praktiker-Insolvenzverwalter in regem Kontakt stehe und es ernstzunehmende Interessenten gäbe, die sich für den Standort Donaueschingen interessieren würde, an dem es so gut wie keine gleichgeartete Konkurrenz gibt, auch nicht im näheren Radius. Denn blickt man in die Region, versucht Bad Dürrheim zwar schon lange einen Heimwerkermarkt anzusiedeln, scheiterte jedoch, da die Handelsflächen nicht mehr erweitert werden dürfen, und im Moment auch keine geeigneten leerstehende Gebäude vorhanden sind, in die ein Baumarkt einziehen könnte. Somit wäre von der Seite auch eher keine Konkurrenz zu befürchten.

Zunächst fällt nach der Praktiker-Schließung für das Städtedreieck Donaueschingen-Hüfingen-Bräunlingen, respektive auch Blumberg eine Einkaufsmöglichkeit für Hobbyheimwerker weg. Den meisten dürfte es egal sein, in welchem Baumarkt sie einkaufen. Somit gibt es einen Lichtblick für den Standort Donaueschingen, von dem hoffentlich auch die Mitarbeiter profitieren können.