Die historischen Gebäude sollen mit einem zukunftsfähigen Energiekonzept versehen werden. Foto: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Wie wird das neue Stadtviertel "Am Buchberg" zukünftig mit Energie versorgt?

Wie wird das neue Stadtviertel "Am Buchberg" zukünftig mit Energie versorgt? Richtungsweisend hat der Gemeinderat das Konzept des Unternehmens Natur Energie/Energie Holding befürwortet.

Abbrucharbeiten/Erschließung: Nach den Abbrucharbeiten Ende 2017/Anfang 2018 geht es nun an die Erschließung und die Vermarktung des nördlichen Bereiches. "An der Villinger Straße konnten wir bereits ein Bestandsgebäude mit Bauplatz verkaufen, und wir gehen weiteren Kaufverträgen entgegen", sagt die Stadtplanerin. Die daraus resultierenden Einnahmen seien eine wichtige Einnahmequelle der Konversions- und Entwicklungsgesellschaft (KEG), um weitere Grundstücke von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) kaufen zu können, sobald das Land die Flächen freigibt. Die Erschließungsarbeiten seien mittlerweile ausgeschrieben.

Bauplätze: Nach der Erschließung stehen im nördlichen Bereich 16 Einzelbauplätze zur Verfügung. Diese sollen ab 2019 zum Verkauf angeboten werden. Der Quadratmeterpreis wurde von der Aufsichtsrat der KEG auf 240 Euro festgelegt. Die Zahl der Interessenten überschreite die Zahl der Grundstücke deutlich.

Offizierskasino: Das Gebäude wird ebenfalls zum Verkauf angeboten. Die KEG-Geschäftsführung zeigt sich optimistisch noch in diesem Jahr den Verkauf abwickeln zu können.

Weitere Flächen: Am 1. Januar wird die KEG Eigentümerin der Flächen östlich und südlich des Offiziserskasinos. Dort sollen zwei Gebäude erhalten bleiben, der Rest soll zu Bauplätzen für Doppel- und Reihenhäuser umgewandelt werden. Die KEG strebe Bauherrengemeinschaften an, die gemeinsam diese Projekte umsetzen.

Kindertagesstätte: Der ehemalige französische Kindergarten soll von der Stadt angemietet werden, denn dort soll eine Übergangslösung geschaffen werden, bis die neue Kindertagesstätte auf diesem Areal errichtet ist. Zwar haben die Handwerker schon einen Blick in das Gebäude geworfen, aber die Arbeiten können erst Anfang 2019 beginnen. Im ersten Quartal soll dann noch die Übergangslösung zur Verfügung stehen, die neue Kindertagesstätte soll dann im Sommer 2020 fertiggestellt sein. Aktuell läuft die Ausschreibung für die Planungsleistungen der Kita.

Donaueschingen (jak). "Wir wollen den Bestand teilweise nutzen und teilweise auch erweitern", erklärt Jörg Bleile, Mitarbeiter des Unternehmens. Denn bereits jetzt werden die unteren Gebäude des Areals, die auch erhalten werden sollen, durch eine Nahwärme mit Ölheizung und Erdgas, die die Bundeswehr installiert hatte, versorgt. Das vorhandene Erdgasblockheizkraftwerk soll weiter genutzt werden und die Gebäude, die sich rund um den ehemaligen Appellplatz befinden, mit Strom und Wärme versorgen.

Standortfrage für neues Blockheizkraftwerk noch nicht entschieden

Allerdings reicht das Blockheizkraftwerk nicht für das komplette Gebiet. Und so plant das Unternehmen ein zweites Blockheizkraftwerk, das mit regionalen Hackschnitzeln oder Pellets betrieben werden soll. Über den Standort wird allerdings noch diskutiert werden. Auf den ersten Blick fiel die Wahl auf die Wiese unterhalb des Offizierskasinos: Doch dieser prominente Standort missfiel schon dem Aufsichtsrat der Konversions- und Entwicklungsgesellschaft – schließlich ist es so schon nicht ganz einfach, für das Offizierskasino einen Käufer zu finden. "Der Standort ist noch nicht fix. Wir sind ganz offen für eine Alternative", sagt Bleile.

Die Bewohner, die sich im neuen Stadtviertel niederlassen, sollen jedoch nicht zum Anschluss gezwungen werden: "Ein Anschlusszwang ist immer kontraproduktiv", erklärt Bleile. Allerdings könnten bei der Erschließung schon die Anschlüsse verlegt und die Kosten dafür im Grundstückspreis verrechnet werden.

Zwar sei bei dem Projekt so gerechnet worden, dass möglichst viele Bewohner mitmachen, doch das Unternehmen möchte eher auf Angebote setzen: So wird beispielsweise über einen Rabatt nachgedacht.

Diskussionen gab es allerdings über die geplante Leistung der Blockheizkraftwerke. Mit 50 Kilowattstunden erschien dies einigen Räten als zu gering. "Wir planen keine Einspeisung, sondern wollen nur das Gebiet abdecken", so Bleile.

Auch das Bestreben, mehr als zwei Ladestation für E-Mobilität zu errichten, bremste Jörg Bleile aus. Diese wären mehr für das Carsharing gedacht, als für die Bewohner. Experten würden davon ausgehen, dass mit dem Ausbau von E-Mobilität auch die Anzahl der Ladestationen in den Garagen der Besitzer ansteigen würden, da es einfach praktischer sei, sein Fahrzeug über Nacht zuhause zu laden.