Zweiter Besucher-Aufzug kommt doch – derweil gibt’s viele kleine Mängel, die bis Jahresende behoben sein sollen

Von Steffen Maier

Donaueschingen. Eröffnungsparty, Musiktage, Veranstaltungen ohne Ende: Seit rund drei Monaten sind die Donauhallen voll in Betrieb. Fertig aber ist das Ensemble nicht – es gibt noch viele Mängel.

Türen, die klemmen, Türgriffe, die fehlen, Klowände, die nicht richtig verfugt sind, Lampen, die noch nicht an der Decke hängen – auf der einstigen Großbaustelle Donauhallen sind noch viele kleine Baustellen offen. Stadtbaumeister Heinz Bunse sieht das Projekt dennoch im Plan: Solche kleinen Mängel gebe es praktisch bei jedem Vorhaben, da müsse man eben auch bei einem so großen Bau wie den Donauhallen damit rechnen, an dem rund 50 Handwerksbetriebe beteiligt sind. Dazu komme, dass die Handwerker mittlerweile nur noch eingeschränkt arbeiten könnten – schließlich sind die Hallen voll belegt, darauf muss Rücksicht genommen werden.

Einige Beanstandungen, die Besuchern schon während des Eröffnungs-Wochenende aufgefallen waren, sind schon behoben worden – beispielsweise wurde die Beschriftung am Aufzug berichtigt, so dass Besucher nun immer wissen, wohing sie fahren. Ebenfalls bestellt sind – Stichwort Familienfreundlichkeit – zwei Wickeltische; sie sollen in dieser Woche geliefert werden.

OB Frei: Musterbeispiel für gutes Bauvorhaben

Bis zum Jahresende, so Bunse gestern, sollen diee Mängel aber allesamt behoben sein, dann will die Stadt auch die letzten noch offen stehenden Rechnungen abgearbeitet haben. "Wir bezahlen natürlich erst dann, wenn Leistungen vertragsgemäß erbracht worden sind", sagte Oberbürgermeister Thorsten Frei im Gemeinderat.

In der Summe hat das Projekt Donauhallen indes eine symbolisch bedeutsame Marke gerissen: Wie gestern kurz berichtet, hat der Gemeinderat am späten Dienstagabend grünes Licht für einen zusätzlichen Aufzug gegeben, der im Seminarbereich installiert werden soll. Der Schacht dafür ist schon gebaut, der Aufzug selbst war im Frühjahr eigentlich schon gestrichen worden, um die Kosten im Griff zu behalten. Zusätzlich zu dem bereits bestehenden Aufzug im Foyer des Strawinsky-Saales soll der zweite Aufzug künftig nun doch Besuchern weiteren Komfort bringen. Kosten: 90 000 Euro. Damit erhöht sich das voraussichtliche Donauhallen-Gesamtvolumen auf 15,04 Millionen Euro.

Mehr als elf Millionen Euro kostet die eigentliche Modernisierung; darunter fallen der Bau des Strawinsky-Saales, des Seminarbereichs, die Lkw-Durchfahrt an der Rückseite sowie die "engeren" Außenanlagen inklusive Stadtloggia. Das Sonderprojekt Donauhalle A – Ältere werden sich erinnern: Mozart-Saal – kostet rund 1,7 Millionen Euro. Das Sonderprojekt Bartók-Saal – einst Donauhalle B – schlägt mit rund 900 000 Euro zu Buche. Rund 950 000 Euro wird das Sonderprojekt Freiraumgestaltung kosten. Zu alldem kommen rund 90 000 Euro für die Ausstattung aller Hallenteile mit Kommunikation und Medien. Von diesen 15,04 Millionen Euro bezahlt die Stadt nach derzeitigem Stand 8,24 Millionen Euro, 6,8 Millionen Euro schießt das Land zu.

Indes kündigte OB Frei an, im nächsten Jahr eine Bürgerinformationsveranstaltung dann abhalten zu wollen, wenn in den Donauhallen tatsächlich alles fertig ist. Schon heute könne man mit Recht, so Frei, die Modernisierung der Donauhallen ein Musterbeispiel für ein gelungenes Bauvorhaben nennen, das insgesamt transparent und vorbildlich abgewickelt worden sei.