Verbandsliga: Donaueschinger Coach über die Erfahrungen, die Ziele und das Impfen

Tim Heine, Coach der DJK Donaueschingen, spricht im Interview über die Erfahrungen, die Ziele und das Impfen.

Mit dem Derby gegen die U21 des FC 08 Villingen am Samstag startet die DJK Donaueschingen in ihre dritte Verbandsliga-Saison. Zweimal "sicherte" ein Rundenabbruch den Baaremern zuletzt den Klassenerhalt. Trainer Tim Heine, der bereits in sein viertes Jahr bei der DJK geht, setzt aber nun auf eine normale Saison. Er hofft, dass sein Team aus den Erfahrungen von zwei schweren Spieljahren nun einiges positiv umsetzt.

Herr Heine, was motiviert Sie, als Trainer bereits so lange bei einem Klub zu arbeiten?

Ich fühle mich einfach wohl bei der DJK – und in einer attraktiven Verbandsliga. Wir haben eine sehr positiv-familäre Atmosphäre. Unsere Rahmenbedingungen sind klar abgesteckt. Der Verein geht kein finanzielles Risiko ein. Wir sind vom Etat her sicherlich ganz weit unten in der Verbandsliga anzusiedeln. Es ist eine herausfordernde und interessante Aufgabe, dieses Defizit zu kompensieren. Die sehr gute Jugendarbeit und ein starkes Wir-Gefühl sorgen aber für eine solide und – vor allem – nachhaltige Basis. Es ist mein Ziel, dazu beizutragen, dass man sich auch mit diesen Mitteln in der Verbandsliga etablieren kann.

Wird es erneut ein "Zitterjahr" für Ihre Mannschaft geben?

Das Ziel für uns kann nur der Klassenerhalt sein. Wir haben sicherlich einiges aus den ersten beiden Jahren in der Verbandsliga gelernt und wissen genau, was auf uns zukommt. Der Saisonstart im vergangenen Jahr verlief für uns unglücklich. Wir zeigten gute Leistungen, doch unter dem Strich standen nach unseren ersten Spielen zu wenig Punkte. Entscheidend wird es sein, ob es uns gelingt, die engen Spiele öfter in unsere Richtung zu lenken.

Ihr Kader wurde im Sommer verjüngt, erfuhr insgesamt einen Umbruch. Wie haben sich die neuen Spieler bisher präsentiert?

Jonas Schwer tut uns mit seiner Erfahrung im defensiven Bereich sehr gut. Neben seiner individuellen Qualität denkt er schon wie ein Trainer und kann die Mannschaft auf dem Platz lenken. Kevin Hoheisel hat in der Offensive bislang komplett überzeugt. Robin Karcher ist ein sehr guter Torhüter, wird aber aufgrund seines Auslandsstudiums vorerst nicht für die Nummer 1 in Frage kommen können. Unsere nachgerückten jungen Spieler haben in der Vorbereitung alle ihr Talent gezeigt. Besonders Aaron Mössner bringt alles mit, um rasch den Sprung in die Startelf zu schaffen.

Waren Sie insgesamt mit der Vorbereitung zufrieden?

Ja, es hat gepasst. Wir haben zunächst nach der langen Corona-Pause viel im physischen Bereich gearbeitet. Man darf Testspielergebnisse natürlich nicht auf die Goldwaage legen, aber immerhin haben wir kein einziges der acht Spiele verloren. Hier sehe ich einen Entwicklungsschritt von der Einstellung her als Team insgesamt. In den Vorjahren wurde gerne auch mal ein Spiel oder eine Halbzeit "abgeschenkt". Erschwerend kam aber hinzu, dass immer mal wieder Spieler wegen Verletzungen, Urlaub oder dem Impfen fehlten.

Was wollen Sie konkret von Ihrer Mannschaft in der neuen Saison sehen?

Wir werden nur erfolgreich sein mit einem sehr starken Teamgeist innerhalb der Mannschaft. Es werden Niederlagen und Rückschläge kommen. Entscheidend wird es sein, dass wir uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen über die – hoffentlich 32 Spieltage lange – Saison.

Wer ist Ihr Favorit?

Die Liga war in den vergangenen beiden Jahren sehr ausgeglichen. Ich beschränke mich jetzt einfach einmal auf Pfullendorf. Sie hatten eine durchwachsene Vorbereitung. Ich sehe dies bei diesen professionellen Bedingungen nicht als Nachteil. Dort wird noch einmal jeder Stein umgedreht.

Was würde ein dritter Saisonabbruch in Folge für den Amateurfußball bedeuten?

Dies wäre für unseren Sport – sowie gesellschaftlich – wirklich eine Katastrophe. Vielleicht würden wir einige Spieler verlieren, die sich dann andere Interessen suchen. n  Fragen von Michael Bundesmann