Neuer Stromlieferant soll Anfang 2015 an den Start gehen  /  Hüfinger Gemeinderat befürwortet Beteiligung

Hüfingen (bom). Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Beteiligung an der Gründung eines regionalen Energieversorgers auf der Südbaar und beauftragte Bürgermeister Anton Knapp, weitere Schritte zur Gründung einer GmbH &  Co. KG zu begleiten. Die Zusammenführung soll im kommenden Jahr erfolgen, der neu gegründete Energieversorger am 1. Januar 2015 an den Start gehen. "Wir haben vorausschauend und rechtzeitig den Energiediensten die Stromnetze in den Ortsteilen abgekauft und können nun gemeinsam in das neue Zeitalter der Energieversorgung einsteigen", bemerkte Knapp.

CDU-Fraktionssprecher Franz Albert bezeichnete in Anbetracht der Tragweite der Liberalisierung auf dem Strommarkt die geplante Fusion als einzigen möglichen Schritt, um gegenüber den Konzernen auf dem Markt bestehen zu können. Die Beibehaltung der vor ein paar Jahren aufwendig sanierten Betriebsstätte der EV Baar bezeichnete er als weiteren Vorteil.

"Bislang haben wir die kommunale Energieversorgung auf einer relativ kleinen Basis betrieben", stellte Reinhard Isak (SPD) die Entwicklung dar. Die Region des neuen Energieversorgers erstrecke sich über Bräunlingen, Hüfingen, Blumberg und eventuell Löffingen und besitze Möglichkeiten für weitere Ausdehnungen. Die Gewinne blieben wie bisher in der Stadt und ermöglichen eine Reinvestition in der Region.

Fraktionschef Adolf Baumann (FDP) sprach von einer "schwierigen Entscheidung von immenser Tragweite". In den vergangenen zehn Jahren hab sich der Strommarkt komplett verändert, verteidigte er den damals gefassten Beschluss zur Bildung der EV Baar. Baumann ist überzeugt, dass der Strommarkt nicht mehr nebenher von den Bürgermeistern und ihren Kassierern gemanagt werden könne. Heute verlangen Umweltveträglichkeit, Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit eine Professionalität, die nur von Hauptamtlichen garantiert werden könne.

Bürgermeister Knapp bezeichnete es als weiteren Vorteil, dass im neuen Energieversorger die kommunale Mehrheit deutlich überwiegt.