Großer Jubel: dem Schellenberg-Sportclub ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte gelungen. Foto: SB-Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Schellenberg-Fußballer: Doppel-Aufstieg geht in die Annalen ein – und ist eine Konsequenz der guten Jugendarbeit

Von Florian Hahnel Donaueschingen. Der Doppel-Aufstieg ist für den Schellenberg-Sport-Club (SSC) ein Riesenerfolg: 35 Jahre unterste Fußballklasse – das war einmal.Über den Dächern der Kernstadt wird gejubelt, die "Erste" misst sich künftig in der Bezirksliga. Deren Reserve ist in der umstrukturierten Kreisliga in einer Klasse angekommen, aus der weiter aufgestiegen werden kann – damit verbuchen die SSCler den größten sportlichen Erfolg ihrer 1976 begonnenen Vereinsgeschichte.

"Für uns ist das eine Riesensache, klar", freut sich der SSC-Vorsitzende Frank Jarsumbek im Gespräch mit unserer Zeitung; angemerkt werden darf, dass sich der Verein die Bezirksliga mit acht der eigenen Jugend entschlüpften Aktiven erkämpft hat.

Und schon ist man beim Konzept der Schellenberger, der "Bürgerlichen" aus der Siedlung: Deren Nachwuchsarbeit ist sprichwörtlich. Ein Blick auf die Bambini-Turniere genügt. Leute kaufen, um eine Klasse höher zu spielen, nach der Runde hoffen, dass alle im Boot bleiben, Klinken bei Sponsoren putzen, um zumindest das Fahrgeld für die externen "Sternchen" bereitstellen zu können – nicht primär Sache des SSC.

Dass sich die französischen Mitbürger der Donaueschinger Brigade im Schellenberg-Sportclub wohl fühlen, ist eine Notiz für sich. Im Lauf der Zeit hat sich diese Bande verfestigt. Deutsch-Französische-Verständigung ohne viele Worte – der Fußball macht’s möglich. "Wir trainieren auch immer wieder im Brigadeareal, nicht zuletzt, weil wir ja nur einen Platz für 15 Mannschaften haben. Im Gegenzug pflegen wir das dortige Grün. Die Soldaten machen das nicht so gerne", ergänzt Jarsumbek moderat lächelnd.

Der "Chef" ist sicher, dass die Bezirksliga gehalten werden kann, Abgänge hat der SSC keine. Trainer Thorsten Senf gibt am Spielfeld weiter den Ton an, damit stehen die Zeichen deutlich auf Grün. Noch gern denkt man an den finalen Auswärtserfolg über Gutmadingen (3:5). Staffelsieg und Aufstieg waren unter Dach und Fach.

Zum ehemaligen "Bruderverein" FV Donaueschingen haben die Schellenberger übrigens keinen Kontakt, triftige Gründe dafür gebe es, Jarsumbek zufolge, nicht: "Es hat sich einfach so ergeben. Wir sind der DJK verbunden und haben mit Allmendshofen eine gut funktionierende Jugend-Kooperation." Stichwort Bruderverein: Aus Rot-Weiß und Blau-Weiß Donaueschingen ging der FVD hervor, in der Folge kamen die "Roten" aus der Siedlung ins Trudeln. 1976 dann war man des Wartens überdrüssig und gründete am donaustädtischen Hausberg wieder einen Fußballverein – der SSC war geboren.

Probleme mit der Vereinsgastronomie hat der Schellenberg Sportclub immer beseitigen können, das unterscheidet ihn von etlichen Kontrahenten. Oft genug ist der Niedergang eines Domizils auch ein klarer Hinweis auf die inneren Vereinsstrukturen. Für null Euro Rasenmähen, Linien ziehen, Netze aufhängen, Ausbesserungsarbeiten hier und dort erledigen – schon daran scheitert’s allzu häufig in der Vereinslandschaft. Beim SSC klappt’s.