Manchmal schützt auch dick eingepackt zu sein, wie jüngst an der Fasnet, nicht vor einer Erkältung. In St. Ruchtraud in Allmendshofen ist derzeit mehr als die Hälfte der Kinder krank. Von zehn Erzieherinnen arbeiten nur noch zwei. Foto: Müller

In Allmendshofen herrscht Krankheitsnotstand. Nur noch Notgruppe in St. Ruchtraud.

Donaueschingen - Alle Eltern wissen, wenn die Kinder einmal den Kindergarten durchlaufen haben, sind ihre Schützlinge in Sachen Krankheiten erst einmal abgehärtet. Doch die Kindergartenzeit selbst stellt sie vor Belastungs- und Nervenproben, denn ständig kursieren in der Kinder liebsten Einrichtung neue Krankheiten, die die Kleinen mit nach Hause bringen, besonders im Winter.

Die nach-närrischen Zeiten bergen für die Baaremer Ärzte keine Überraschungen. Viele liegen nach den tollen Tagen mit der "Fasnet-Grippe" im Bett und sorgen für drangvolle Enge in den Wartezimmern. In diesem Jahr schlägt die Grippe- und Erkältungswelle aber ungewöhnlich hart zu.

Das bleibt jetzt nicht ohne Konsequenzen. Arbeit in Büros bleibt liegen, Maschinen in Fabriken stehen still oder Kollegen schieben Extraschichten. Nicht anders sieht es in den Kindergärten aus. Fällt jemand aus, hilft man sich gewöhnlich gegenseitig. Im Allmendshofener Kindergarten St. Ruchtraud geht aber auch das nicht mehr.

Wo sonst vier Vollzeit- und sechs Halbtagskräfte ihren Dienst tun, arbeiten derzeit gerade einmal noch zwei Erzieherinnen. Der Rest ist krank, und eine Erzieherin muss daheim ihr erkranktes Kind betreuen. Von heute an gibt es nur noch eine Notgruppe.

"Wir haben normalerweise 65 Kinder, heute waren nur 31 da, aber auch nur zwei Erzieherinnen", sagte Fabienne Damiano gestern. Sie arbeitet zwar erst einige Monate in der Einrichtung, aber sie selbst in anderen Einrichtungen als auch ihre Allmendshofener Kolleginnen hätten solch einen Engpass noch nicht erlebt.

Dass sie gestern 31 Kinder betreuten, war der Erkrankung einer weiteren Kollegin geschuldet, denn der Personalschlüssel erlaube zwei Erzieherinnen die Betreuung von nur 20 bis maximal 25 Kindern. Ab Mittwoch, 28. Februar, gibt es in Allmendshofen daher nur noch eine Notgruppe. Manche Eltern müssen ihre Kinder, vorerst den Rest der Woche, daheim betreuen. "Die meisten sind verständnisvoll, manche aber auch verärgert", meinte die Erzieherin.

Besser als in der Einrichtung in Kirchenträgerschaft sieht es in den städtischen Kindergärten aus. "Wir haben jahreszeitlich bedingt auch einige Ausfälle, aber wir haben weder eine Gruppe schließen noch eine Notgruppe eröffnen müssen", erklärt Sozialamtsleiter Hubert Romer. Man habe einen Pool von Teilzeitkräften. "Diese springen dann auch ganztags ein, wenn Personalnot herrscht. Und bislang haben wir es immer geschafft."