Abschlag an Loch eins: Auf der Anlage des Öschberghofs hat eine neue Golf-Zeit begonnen. Die Erweiterung zweier Bahnen auf einer Fläche von sechs Hektar ist abgeschlossen. Foto: Maier

Erweiterung auf der Golfanlage des Öschberghofs ist abgeschlossen. "Alle willkommen".

Donaueschingen - Bahn frei: Auf der Golfanlage des Hotels Öschberghof ist die zwischendurch zäh, letztendlich aber erfolgreich verlaufene Erweiterung geschafft. Die beiden neugestalteten Bahnen werden noch mehr Sportler nach Donaueschingen ziehen, ist Sportdirektor Paul Gremmelspacher überzeugt.

 

Schon am frühen Morgen gingen gestern zahlreiche Sportler auf die Bahnen, auch auf die alten-neuen, die seit knapp zwei Wochen freigegeben sind.

Alt-neu: Zwei Bahnen der Neun-Loch-Anlage, die seit 1998 besteht, wurden laut Gremmelspacher länger, schöner und auch schwieriger gestaltet: Aus – Vorsicht, Golfersprache – : zwei Par-3-Bahnen wurden eine Par-4- und eine Par-5-Bahn. Das Par gibt an, wie viele Schläge ein sehr guter Golfer benötigt, um den Ball vom Abschlag im Loch zu versenken. Zusammen mit der seit 1986 bestehenden 18-Loch-Anlage verfügt die Anlage des Öschberghofs nunmehr also über drei anspruchsvolle Neuner-Golfplätze, deren Bahnen im Zuge des Spiels auch miteinander kombiniert werden können.

Nicht zuletzt seien durch die Erweiterung vier neue Arbeitsplätze entstanden. Wie beliebt die Anlage und das Hotel inzwischen sind, wird bei den Geschäftsprognosen für das laufende Jahr deutlich: Gremmelspacher sagt, dass der Öschberghof den besten Abschluss aller Zeiten erwarte. Das Hotel mit aktuell 180 Mitarbeitern (davon 23 im Golfbereich) habe sich dank des passenden Preis-Leistungs-Verhältnisses bestens etabliert.

In Sachen Naturschutz hat sich viel getan

Der Golfplatz erstreckt sich nunmehr auf eine Fläche von rund 140 Hektar, für die Erweiterung der beiden Bahnen wurden sechs Hektar Land umgestaltet. Genau das brachte dem Öschberghof den Zorn des Badisch-Landwirtschaftlichen Hauptverbandes ein: Kritisiert wurde, dass zugunsten des Platzes und einer "Luxus-Sportart" Grund und Boden draufgehe, der für die Landwirtschaft immens wertvoll sei.

"Luxus-Sportart"? Paul Gremmelspacher ist diplomatisch: Sicher sei Golf bei einer gewissen Zielgruppe beliebt. Doch das will der Öschberghof ändern: Jeder, der den Schläger schwingen möchte, sei willkommen, wer nicht Mitglied des Clubs ist, kann Tageskarten erwerben. Zudem beteiligt sich die Anlage an der Nachwuchsinitiative "Golf macht Schule" des deutschen Golf-Verbandes: Jede Woche (jetzt gerade nicht, es sind ja Ferien) sind zahlreiche Donaueschinger Schüler auf den Bahnen zu Gast.

Neben den Landwirten wollten zu dem Umbau auch Dutzende Fachbehörden gehört sein. Jetzt, da es geschafft ist, spricht Gremmelspacher davon, dass man eine "für alle Seiten befriedigende Lösung" gefunden habe. In Sachen Naturschutz habe die Anlage Vorbildcharakter, im Rahmen des Wettbewerbs "Golf und Natur" strebe der Öschberghof nach der Bronze-Medaille im vergangenen Jahr jetzt Silber an.

Der Pfohrbach sei im Zuge des Umbaus renaturiert worden, eine große (und wegen der Samen immens teure) Kräuterwiese wurde ebenso angelegt wie ein Tümpel, die Anlage sei Heimat für eine vielfältige Vegetation und zahlreiche Tierarten, darunter Wildenten, Biber und Bisamratten. Den Interessen der Landwirte komme man dadurch entgegen, dass diese die Wiesenflächen inmitten der Anlage kostenlos nutzen können, Reitern und Wanderern stehen die gewohnten Wege durch das Gelände offen. Insgesamt, so Gremmelspacher, füge sich die Anlage prächtig ins Landschaftsbild und in die Natur ein.