Johannes Fischer gibt am 28. November nach 13 Jahren den Gewerbevereinsvorsitz ab – bis dahin hilft er, die Weichen für eine hoffnungsvolle Zukunft zu stellen. Archiv-Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Jetzt wird auf eine Teamlösung gesetzt

Von Cornelia Spitz

Donaueschingen. Johannes Fischer kandidiert nicht mehr. Das alleine markiert nach 13 Jahren schon eine neue Ära für den Gewerbeverein. Doch damit nicht genug: Nachdem noch kein Nachfolger gefunden worden ist, scheint auch der Donaueschinger Gewerbeverein künftig auf eine Teamlösung setzen zu müssen.

Am 28. November, abends um 19.30 Uhr versammeln sich die Handel- und Gewerbetreibenden in den Donauhallen. "Wir werden wahrscheinlich in die Sitzung gehen, ohne einen neuen Vorsitzenden gefunden zu haben", sagte der noch amtierende Vorsitzende Johannes Fischer gestern im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Wer gefragt wurde, winkte bislang aufgrund der immensen Arbeit, die auf den Vorsitzenden eines Gewerbevereins warten, dankend ab. Rein theoretisch könnte bis zur Sitzung zwar noch ein geeigneter Kandidat gefunden werden, aber weil die Hoffnung darauf langsam schwindet, hat man sich beim Gewerbeverein Donaueschingen schon gerüstet und eine Notlösung in der Hand: Man könnte tun, was Gewerbevereine in vielen anderen Städten – und übrigens auch Vereine ganz anderer Bereiche etwa im Sport – längst tun und das Ehrenamt auf mehrere Schultern verteilen. So liebäugelt man in Donaueschingen nun damit, ein Vorstandsteam statt einer Vorstandsspitze zu bilden.

In dieser werden voraussichtlich aber auch weder Johannes Fischers rechte Hand Maria Schafbuch (stellvertretende Vorsitzende) noch seine linke Hand Maria Mauz (Kassiererin) sitzen – beide haben Johannes Fischer bereits im Vorfeld mitgeteilt, sich aus dem Vorstand des Gewerbevereins verabschieden zu wollen.

Seit klar war, dass Johannes Fischer dieses Jahr tatsächlich ernst macht und den Vorsitz für den Gewerbeverein nicht mehr annimmt, kochte die Gerüchteküche. Einige sahen gar den Event-Fachmann Kai Sauser schon als Fischers Nachfolger. Doch das, so Fischer, sei kaum möglich – der Unternehmer Kai Sauser wird vom Gewerbeverein immer wieder beruflich mit der Organisation von Events beauftragt und säße, wäre er Vorsitzender des Gewerbevereins, dann ziemlich unbequem zwischen zwei Stühlen.

Ein Herzstück ist das Herbstfest

Wenn Johannes Fischer am 28. November seinen Stuhl räumt, dann geht eine 13-jährige Amtszeit zu Ende. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten erinnert er sich gerne zurück: "Unter meine Regentschaft fielen der Automobilsalon, der Bauernmarkt, aber auch Stadtmarketingveranstaltungen wie das Kinder- und Jugendfest." Die wohl größte und schwierigste Maßnahme aber sei "der Totalumbau" des Donaueschinger Herbstfestes gewesen. Bei Donaueschingens beliebtem Straßenfest habe ein "Tohuwabohu" vorgeherrscht, Stand an Stand, kein Durchkommen zu den Geschäften in der Karlstraße, da war der Ärger zwischen Festgestaltern und Händlern eigentlich vorprogrammiert, schildert Fischer. Ab 1999 wurde umgebaut, Neues probiert, und ab 2001/2002, da hat es gepasst: Das neue Herbstfest war geboren und damit ein Herzstück von Johannes Fischer.