Ein generelles Rauchverbot an öffentlichen Arbeitsplätzen können sich Vertreter auf der Baar nicht vorstellen. Foto: pixabay

Firmen regeln Raucherpausen verschieden. Generelles Verbot für die meisten schwer Vorstellbar.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Beim regelmäßigen Inhalieren von Zigarettenrauch wird fast jedes Organ des menschlichen Körpers geschädigt. Aufgrund dieser Gefahr wird in Nordjütland, einer nördlichen Region Dänemarks, gerade heiß diskutiert, ob man ab 2020 das Rauchen an öffentlichen Arbeitsplätzen komplett verbieten sollte.

Selbst in der Pause soll das Anzünden von Zigaretten untersagt werden. Doch wie wird eigentlich der Umgang mit den rauchenden Mitarbeitern von den Arbeitgebern hier auf der Baar gehandhabt?

 Bromberger Packungen Allmendshofen: In Allmendshofen haben Raucher die Möglichkeit, sich durch Aus- und Einstempeln bei einer Zigarette zu entspannen. Eine Beschränkung für die Anzahl der Raucherpausen gebe es nicht, berichtet Rita Butz, Sachbearbeiterin für den Verkauf. Die Mitarbeiter müssten lediglich auf ihre Arbeitsstunden kommen, ergänzt sie.

"Es gibt drei Stellen draußen und eine im Gebäude, wo man rauchen kann", erzählt Butz. Wenngleich sie als Nichtraucherin die Sucht nach Nikotin nur schwer nachvollziehen könne, stelle auch sie sich das generelle Rauchverbot am Arbeitsplatz als schwer umsetzbar vor.

 IMS Gear Donaueschingen: Bei IMS Gear kann ebenfalls an dafür ausgewiesenen Raucherplätzen geraucht werden. Während den Arbeitszeiten sei der Griff zur Zigarette jedoch untersagt, sagt Personalleiter Sebastian Lang.

Raucherpause ist keine Arbeitszeit

Wer dennoch eine Raucherpause einlegen wolle, melde sich über das Zeiterfassungssystem entsprechend ab, um sich nach "vollbrachter Rauchtat" wieder anzumelden, führt er fort. Rauchen direkt am Arbeitsplatz sei selbstverständlich nicht gestattet. Ein komplettes Rauchverbot sei derzeit nicht geplant. "Grundsätzlich verzeichnen wir seit Jahren einen stetigen Rückgang der Zahl an Rauchern."

 Dynacast Bräunlingen: Rauchende Arbeitnehmer des Bräunlinger Betriebes stempeln sich für ihre Raucherpausen einfach aus und wieder ein. Somit wird das Rauchen nicht als Arbeitszeit gewertet. Allerdings müsse immer für eine Vertretung an einer Maschine gesorgt sein, mahnt die Personalreferentin Elisabeth Schey. "Die Produktion geht immer vor", ergänzt sie.

Bei Dynacast gebe es spezielle Raucherräume im Gebäude sowie überdachte Raucherkabinen im Außenbereich. Ein komplettes Rauchverbot am Arbeitsplatz wie in Dänemark könne sie sich nicht wirklich vorstellen. "Das Rauchen ist ja schließlich eine Sucht.", erklärt Schey. Wenn jemand ohne Zigaretten nervös werde oder anfange zu zittern, wäre das schwierig.

 Fürstenberg Holz Hüfingen: Geschäftsführer Andreas Heidel berichtet, das Rauchen sei in der Produktion und im kompletten Außenbereich wegen der Brandgefahr strengstens verboten. "Die Mitarbeiter können während der Pause in den Pausenräumen rauchen." Außerhalb der Pausen sei der Griff zum Glimmstängel nicht gestattet. Auch im Verwaltungsgebäude gebe es Raucherräume. "Allerdings arbeiten in der Verwaltung ausschließlich Nichtraucher", erzählt Heidel. Ein komplettes Verbot könne auch er sich nicht vorstellen.

Rauchen ist tödlich! Sie wollen aufhören? Die BZgA hilft: Telefonische Beratung zur Rauchentwöhnung unter der kostenfreien Servicenummer 0800 8313131, montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr; freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.