Im Ärztehaus am Karlsgarten gibt es einen bestätigten Corona-Fall. Für das Team ist zwar Quarantäne angesagt, aber gemeinsam mit dem Gesundheitsamt wurde eine Lösung gefunden, dass es immer noch Rezepte und Überweisungen gibt. Foto: Müller

Für ganzes Team am Karlsgarten Quarantäne angesagt. Telefonisch für Patienten erreichbar.

Donaueschingen - Bis auf weiteres sind alle fünf Praxen im Ärztehaus am Karlsgarten in Donaueschingen geschlossen. "Wir haben in unserem Team einen Corona-Fall", sagt Katharina Reinbolz, die dort mit vier weiteren Kollegen praktiziert.

Am Montagmorgen wurden die insgesamt fünf Praxen, die gemeinsam 6000 Patientenkontakte im Quartal haben, während des laufenden Betriebs geschlossen. Das brachte für das Team nicht nur eine Zeit der Ungewissheit und viel Organisation mit sich, sondern wirft auch bei vielen Patienten Fragen auf.

So gut es geht, möchten die fünf Ärzte auch weiterhin für ihre Patienten da sein, auch wenn erst einmal für das ganze Team Quarantäne angesagt ist. Zwar stehen die Ergebnisse der Abstriche noch aus, doch alle gelten als Kontaktpersonen zu einem bestätigten Corona-Fall und deshalb greifen die Quarantänebestimmungen. Doch gemeinsam mit dem Gesundheitsamt wurde ein Weg gefunden, damit wenigstens nicht alle Patienten die Praxen der anderen Donaueschinger Ärzte stürmen. Auch wenn die Türe zu bleibt, telefonisch sollen die fünf Praxen im Ärztehaus für ihre Patienten erreichbar sein.

"Wir können weiterhin Rezepte, Überweisungen und alles Weitere ausstellen", erklärt Katharina Reinbolz. Die Kontaktaufnahme sei per Telefon, E-Mail und Fax oder einfach mit einem Zettel, der in den Briefkasten geworfen wird, möglich – ganz wie es den Patienten zusagt. Überweisungen werden dann zugeschickt, bei Rezepten gibt es auch eine weitere Möglichkeit: "Wir haben mit allen Donaueschinger Apotheken und auch der Bräunlinger Stadtapotheke gesprochen", erklärt die Ärztin. Einmal am Tag würden die Rezepte abgeben, die Patienten könnten dann einfach in der entsprechenden Apotheke vorbeigehen.

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Nur wer wirklich eine Untersuchung mit körperlichem Kontakt braucht, der muss auf einen der anderen Donaueschinger Ärzte ausweichen. "Wir haben mit allen Kollegen gesprochen und haben sehr viel Unterstützung erfahren", sagt Katharina Reinbolz. Gemeinsam wollen nun alle die Situation meistern – so gut es irgendwie eben geht. Die fünf Mediziner im Ärztehaus wollen alles, was in Absprache mit dem Gesundheitsamt möglich ist, tun, um weiterhin für ihre Patienten da zu sein und gleichzeitig auch die anderen Kollegen entlasten, sodass nicht alle Ärztehaus-Patienten auf andere Praxen ausweichen müssen und es dort zu Engpässen kommt.

Was aber nicht möglich ist, sind persönliche Termine im Ärztehaus: "Wir haben bereits viele telefonisch abgesagt, die meisten Patienten sind verständnisvoll, manche waren auch verunsichert, weil die abstrakte Bedrohung Corona plötzlich ganz real in der eigenen Hausarztpraxis ist." Doch wie kam es zu dem Fall: Zu der Infektion sei es nicht in der Praxis gekommen, sondern im privaten Umfeld. Und da laufen die meisten nicht mit einem Mundschutz herum. "Und es gibt mittlerweile einfach zu wenige Masken, dass wir jeder in der Praxis den ganzen Tag mit einer herumlaufen können", erklärt Katharina Reinbolz.