Der Villinger Patrick Gambin nutzt den Einsatz im Donaueschinger Kindergarten auch zur Selbstfindung
Donaueschingen (ewk). Vormittag im Evangelischen Kindergarten "Villa Sonnenschein": "Hi Patrick", sagt der vierjährige Manuel und läuft ins Spielzimmer. Später kommt eine Mutter vorbei, bedankt sich und drückt dem FSJ’ler eine Schachtel Pralinen in die Hand, zum Abschied.
Patrick Gambin hat in der Evangelischen Kirchengemeinde Donaueschingen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert, das in dieser Woche ausläuft. Ein Jahr, um sich selbst auszuprobieren, das bietet das FSJ in der Evangelischen Landeskirche in Baden, eine Zeit zum Nachdenken aber auch um Sinnvolles für sich und andere zu tun.
Patrick Gambin aus Villingen hat nach dem Abitur in der Kirchengemeinde ein FSJ gemacht. In dieser Woche geht seine Zeit hier nach vielfältigen Einsätzen im Kinder- und Jugendarbeitsbereich zu Ende. Anders als vor einem Jahr ist Patrick Gambin sich jetzt ganz sicher, wie es nun mit dem Studium weitergehen soll: Die Weichen für ein Grundschulpädagogik-Studium sind gestellt.
Das Mitarbeiten in den unterschiedlichsten Gemeindezusammenhängen hat dem 20-Jährigen "einen Riesenspaß gemacht" und seine Erwartungen weit übertroffen. Das reichte von der Mitarbeit im Konfirmandenunterricht, in Freizeiten, in der Schüler-WG, bei der Kinderbibelwoche, in der Jungschararbeit, bei Gemeindefesten, in Jugendgottesdiensten bis zur Kanutour mit Jugendlichen auf der jungen Donau und einem Praktikum in der Eichendorff-Grundschule. Schwerpunkt seines Einsatzes aber waren wöchentlich zwei bis drei Tage im Evangelischen Kindergarten an der Elisenstraße.
Mit den Kindern, erzählt er im Rückblick, habe sich für ihn eine ganz neue Welt aufgetan. Die Kindertagesstättenwelt mit 70 Buben und Mädchen war für den Abiturienten anfänglich sehr ungewohnt. Bald war Patrick aber nicht mehr nur "special guest", sondern gehörte einfach zum Team von Tagesstättenleiterin Angela Zimmer. Zumal mit Erzieher Marius junge Männer hier längst selbstverständlich dazu gehören. Das gute Aufgenommensein im Erzieherinnenteam und das gute Feedback von Kindern und Eltern hat Gambin in seinen Studienperspektiven bestätigt. Er möchte einmal mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, und dazu bietet sich als Voraussetzung ein Grundschul-Pädagogikstudium einfach an.
Im Kindergarten wie in der Gemeinde, vor allem aber bei den Jugendlichen, die sich im Gemeindehaus treffen, wird der fröhliche und phantasivolle FSJ’ler fehlen. Nahtlos anschließend wird es in der Kirchengemeinde kein neues FSJ-Projekt geben. Organisation und Finanzierung so eines Einsatzes sind aufwändig. Gemeindediakonin Ulrike Grössel, die das erste FSJ-Projekt hier begleitet und verantwortet hat, hofft nach den guten Erfahrungen auf eine Fortsetzung im neuen Jahr.