Sie kommen sich auch in der Luft ganz nah: die Piloten des Formationsflugtrainings auf dem Flugplatz (von links) Hermann Schiele, Kursleiter Tobias Treichel, Pascal Groelll, Gerd Strassburg und Martin Sauer vor ihren Flugzeugen des Typs RV.Foto: Schelling Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Der Pilot Tobias Treichel gibt einen Lehrgang / Fünf Maschinen starten in Donaueschingen

Donaueschingen. Der eine oder andere Passant in Donaueschingen wird verwundert zum Himmel geschaut haben: Zunächst zwei Flugzeuge, dann drei und schließlich vier Flugzeuge flogen in etwa 1500 Meter Höhe eng beieinander über die Stadt und die Baar.

Der Grund für die ungewöhnlich nah zusammen fliegenden Maschinen war ein Formationsflug-Training, das am Flugplatz Donaueschingen stattfand. Initiator war der dort mit seiner Maschine stationierte Pilot Tobias Treichel. Das Besondere: Alle fünf beteiligten Piloten flogen die gleiche Maschine, ein Eigenbauflugzeug des amerikanischen Herstellers Vans Aircraft vom Typ RV-4 oder RV-7. Diese ein- oder zweisitzigen Flugzeuge können nicht fertig gekauft werden, sondern es gibt sie nur als Bausatz, wie ein überdimensioniertes Modellflugzeug. Der aus den USA gelieferte Bausatz wird dann vom Piloten meist in mehrjähriger Arbeit selbst fertiggestellt.

Die Teilnehmer aus Deutschland und Frankreich wollten bei diesem Formationsflug-Training für Einsteiger lernen, wie man sicher und präzise in einer größeren Formation am Himmel unterwegs sein kann. Tobias Treichel ist selbst auch Kunstflugpilot und steuert im Hauptberuf eine Boeing bei einer Schweizer Airline. Er gab den Piloten zunächst die Prinzipien eines funktionierenden und sicheren Formationsflugs bekannt. Dann ging es ans praktische Üben. Da die RV-Flugzeuge etwa gleich schnell waren, war es einfacher, damit in Formation zu fliegen.

Zunächst waren nur zwei Flugzeuge gleichzeitig in der Luft. Dabei wurde das Annähern und das enge Fliegen nebeneinander geradeaus und in Kurven geübt. Nach jedem Flug wurde bei einem Briefing am Flugplatz Donaueschingen analysiert, was gut war oder noch nicht so perfekt geklappt hat. Dann ging es wieder in die Luft. Am Ende waren bis zu vier RV-Flugzeuge bei perfekten Wetterbedingungen mehrfach nah beieinander fliegend am Himmel über der Baar zu erleben.

Für einige der fünf Piloten ging es im Anschluss gleich weiter: In Norditalien fand der zweite Teil des Trainings, der Formationsflug für fortgeschrittene RV-Piloten, statt.