Ob die neuen Elektro-Roller bald auch im Städtedreieck zu sehen sind? Foto: Soeder Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Der E-Tretroller-Trend hat die Baar noch nicht erreicht / Mobilität ändert sich

Donaueschingen (har). Deutschlands Autofahrer müssen sich auf Neuerungen im Straßenverkehr einstellen: Seit kurzem dürfen Elektroroller am Straßenverkehr in den Städten der Bundesrepublik teilnehmen. Zum natürlichen Konkurrenten im Verkehrsraum, dem Radfahrer, gesellt sich nun der Nutzer eines E-Scooters. Diese elektrisch betriebenen Nachfahren des Tretrollers aus Kindertagen sind derzeit in aller Munde. Wie könnte sich nun die Mobilität auf der Baar ändern? Der Schwarzwälder Bote hat nachgefragt.

"Es gibt noch nicht viele Elektroroller in der Gegend", berichtet Manfred Schwanz vom Polizeipräsidium Tuttlingen. Bisher habe es aus diesem Grund auch noch keine Probleme oder Unfälle mit den elektrischen Fahrzeugen gegeben, so der Beamte, der im Sachbereich Verkehr tätig ist. Die Radwege seien nun auch für die E-Roller gedacht. "Wenn es keinen Radweg gibt, müssen die Fahrer auf die Straße ausweichen", meint Schwanz. Zusätzliche bauliche Maßnahmen seien diesbezüglich nicht geplant. "Die Radwege sollen ohnehin schon ausgebaut werden."

Ganz neutral und gelassen sieht Gerhard Bronner die Entwicklung. Der Donaueschinger Umweltberater sieht aber einen Verdrängungswettbewerb im Verkehrsraum aufkommen. Es dürfte eine spannende Frage werden, ob Autofahrer auf den E-Scooter umsteigen oder sich Fußgänger des flotten Fitzers bemächtigen.

"Wir können uns gut vorstellen, die neuen Elektroroller in unser Sortiment aufzunehmen", erzählt Benjamin Wehrmann.

Der Inhaber von Renz-Radsport in Bräunlingen möchte jedoch erst einmal das Angebot der Händler abwarten. Danach sehe man dann weiter, meint Wehrmann.

Im Gegensatz dazu, kommt es für Josef Rothweiler, Inhaber des Radcenters Rothweiler in Donaueschingen nicht in Frage, die Elektroroller künftig in seinem Geschäft anzubieten. "Die Roller kosten über 2000 Euro", begründet er seine Entscheidung. Welcher Kunde könne sich so etwas denn leisten? Vor allem habe man als kleiner Betrieb gar keine Chance gegen die großen Firmen, die die E-Roller viel billiger anbieten könnten, meint Rothweiler.

Im Städtedreieck plant man bisher noch nicht, die Elektroroller für touristische Zwecke anzuschaffen.

"Wir hatten bis 2018 Elektrofahrräder, die kaum genutzt wurden", berichtet der Bräunlinger Bürgermeister Micha Bächle. In Donaueschingen hat man ähnliche Erfahrungen gemacht: "Der Segway-Verleih musste wegen mangelnder Nachfrage eingestellt werden", erzählt Vera Mossbrucker von der Stadtverwaltung Donaueschingen.

Auch Hüfingen steht den neuen elektrischen Fahrzeugen eher skeptisch gegenüber. Horst Vetter von der Hüfinger Stadtverwaltung meint: "E-Roller anzubieten überlassen wir den Fahrradgeschäften."