Als ob es Poseidons Pferde wären: Der neue Deutsche Meister der Ponys, Steffen Brauchle, war mit seinem Team schnell und korrekt unterwegs. Foto: Sigwart Foto: Schwarzwälder-Bote

Christoph Sandmann und Steffen Brauchle holen sich den Titel Deutscher Meister / Spannender Turniersport

Von Wilfried Strohmeier

Donaueschingen. Beim S.D. Joachim Fürst zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier gab es gestern einen Höhepunkt nach dem anderen.

Die Gespannfahrer kürten ihre Deutschen Meister, beim Polo entschied ein Golden Goal im 5. Chucka über den Gewinn der Fürstenberg-Trophy, auf dem Springplatz gab es ein spannendes Stechen und in der Dressur hielten die Zuschauer den Atem an. Es war für jeden etwas dabei.

Lag Gespannfahrer Georg von Stein am Samstag noch auf Titelkurs, verlor er ihn beim vorletzten Hindernis im Gelände durch einen Fahrfehler, der für Pferde und Fahrerteam schlimm hätte ausgehen können, doch glücklicherweise verletzte sich niemand. Somit gewann der in Donaueschingen beliebte Christoph Sandmann den Titel Deutscher Meister bei den Großpferden, Steffen Brauchle bei den Ponys. Für die Deutschen Meisterschaften mussten die Organisatoren keine besonderen Hindernisse bauen. Ein Beweis, auf welchem Weltniveau im Schlosspark die Gespanne fahren.

Geht ein Polospiel normalerweise über vier Chuckas, musste der Schiedsrichter beim Endspiel um die Fürstenberg-Trophy noch ein 5. Chucka anhängen. Die beiden Teams Hotel-Vier-Jahreszeiten und Fürstenberg lieferten sich ein hart umkämpftes Finale, welches das Team Hotel-Vier-Jahreszeiten mit einem Golden Goal und einem Stand von 3:2 für sich entschied. Dies ist im Polo absolut selten und auch die wenigen Tore sind ein Minusrekord. Es hatten sich im Vorfeld auch mehr Mannschaften beworben mitzuspielen, als es im Endeffekt möglich war.

Sechs Reiter waren im Stechen um den Joachim Fürst zu Fürstenberg-Gedächtnispreis. Eine Schrecksekunde gab es für die Zuschauer, als der Franzose Reynald Angot mit seinem Pferd Opera des Loges stürzte, aber auch hier ging es für Pferd und Reiter ohne Verletzungen aus.

Gert-Jan Bruggink nahm den Sieg in die Niederlande mit und er blieb doch in Deutschland. Sein Pferd MCB Ulke gehört seiner Lebensgefährtin Pia-Luise Aufrecht, die ursprünglich aus Affalterbach in der Nähe von Stuttgart stammt. Das Stechen hatte durchaus eine zukunftsweisende Zusammensetzung. Auf Platz zwei landete der Nachwuchsstar Nicola Philippaerts aus Belgien und ebenfalls im Stechen, jedoch aufgrund Verweigerung des Pferdes und Abwurf weit abgeschlagen, der Katari Khalid Mohammed Al Emadi. Diese Nation ist im internationalen Springsport groß im Kommen.

Bei der Dressur waren mehrere hochkarätige Wertungen und ebenso hochkarätige Paare am Start. Isabell Werth gewann den Meggle-Preis, ein FEI Grand Prix Special. Sie ritt Johnny, mit ihm gewann sie vor zwei Wochen bei der EM Mannschaftsgold. Auf den zweiten Platz kam Jenny Lang aus Karlsruhe auf Loverboy, die überglücklich war.

Direkt nach der Siegerehrung zum Gedächtnispreis äußerten sich Gert-Jan Bruggink, Nicola Philippaerts und Wout-Jan Van der Schans über vier Tage CHI Donaueschingen. Für Van der Schans steht Donaueschingen an zweiter Stelle der Deutschen Turniere nach Aachen. Und auch die beiden anderen bescheinigten eine gelungen Kombination aller vier Disziplinen Springen, Dressur, Gespannfahren und Polo.

Nicola Philippaerts hatte sein Donaueschinger Debut und von seinem Vater schon viel über die Atmosphäre gehört. Der junge Reitstar will im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederkommen.