Etwa 70 Kinder und Erziehrinnen erfuhren beim Fastnachtsunterricht der Narrenzunft Frohsinn im Kindergarten St. Elisabeth Details zu Narrenhäsern und über die Fastnacht. Hinten mit Schirm: Organisator Wolfgang Reiter Foto: Fricker Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Seit 40 Jahren gehört närrischer Unterricht zum Angebot in Schulen und Kindergärten

Donaueschingen. Der Besuch der Narrenzünfte ist nicht erst bei der Schüler- und Kinderbefreiung am Schmutzige Dunnschtig in Stadt und Ortsteilen obligatorisch, sondern seit nunmehr 40 Jahren fester Bestandteil im Frohsinn-Kalender – vor der Fasnet zum Brauchtumsunterricht. Schon 1964 hatte Rudi Schlatter mit Häsvorstellungen in Kindergärten begonnen, in den ersten Jahren aber noch sporadisch.

"Begonnen hat alles im Kindergarten in Allmendshofen", erinnert sich der frühere Oberhansel Wolfgang Reiter, der von Rudi Schlatter 1978 als Verstärkung mitgenommen wurde und heute die Besuche organisiert. Je nach Länge der Fasnet-Saison sind es fünf bis acht Besuche, heuer nur fünf.

Dass diese Schulstunde Sinn macht, zeigt der Wandel. Waren es anfangs nur Donaueschinger Kinder, sind sie das heute zwar auch, aber diese stammen inzwischen aus 20 Nationen und können mit dem Häs und "Hans blieb do" längst nicht alle etwas anfangen.

"Seit 1978 haben wir gut 15 000 Kindern die Fastnacht erklärt, jährlich kommen 450 bis 550 Kinder hinzu", berichtet Reiter über die dokumentierten Zahlen. Die hohen Zahlen kommen auch durch eine Ausweitung auf die Realschule zustande, die seinerzeit der Oberbolizei Heinrich Baumann angeregt hatte.

Schlatter und Reiter hatten die Zünfte Hüfingens und Bräunlingens ins Boot geholt, da ja auch Kinder aus deren Städten die Schule besuchten.

Wolfgang Reiter hat seine feste Helferschar: Fritz Oehler, Ursula Hinrichs und Sabine Spies sowie Klaus Winterhalter und Hansjörg Walzer. Nach dem Einmarsch gibt es einen Diavortrag mit Bildern von der Fasnet und dem Gregorifest. Und als Höhepunkt dürfen sich die Kinder als Hansel einkleiden.

Während früher der Narrenbesuch eine willkommene Abwechslung für die Schulkinder war, ist die Arbeit heute schwieriger geworden. "Oftmals wissen die Zugezogenen überhaupt nichts mit der Fastnacht anzufangen", bedauert Reiter, ebenso, dass man Kinder mit Migrationshintergrund kaum dauerhaft für die Fastnacht begeistern oder an die Frohsinn-Zunft binden könne.

Über die Fastnacht in Donaueschingen kann man natürlich auch jenseits der fünften Jahreszeit viel erfahren, bei einem Besuch im Narrenmuseum in der Sennhofstraße, wo Führungen für Schulklassen natürlich angeboten werden. Anmeldungen sind möglich bei Herbert Moch, unter Telefon: 0771/77 37.