Bundesbankleiter schult Schüler der Kaufmännischen- und Hauswirtschaftlichen Schulen
Donaueschingen. Auszubildende des Einzelhandels an den Kaufmännischen- und Hauswirtschaftlichen Schulen erhielten vom Leiter der Giro- und Verwaltungsabteilung der Bundesbankfiliale in Villingen Dieter Scheideck ein Training zur Falschgelderkennung von Euroscheinen und Euromünzen.
Da Falschgeld überall angeboten werden kann, sei der Einzelhandel eine wichtige Verteidigungslinie bei der Früherkennung von falschen Banknoten vor dem Endverbraucher.
Der "Komplize" vieler Geldbetrüger ist die Leichtgläubigkeit ihrer Opfer. Und Opfer werden kann tatsächlich jeder. Deshalb ist es buchstäblich bare Münze wert, rechtzeitig seinen Blick zu schärfen. Es gibt bis jetzt keine Fälschung, bei der alle Sicherheitsmerkmale täuschend echt nachgemacht sind. Aber auch die besten Sicherheitsmerkmale taugen nichts, wenn sie nicht hinreichend bekannt sind, und das Wissen darüber nicht genutzt wird.
Unter Berücksichtigung der drei Überprüfungsmechanismen Sehen, Kippen, Fühlen kann man im Einzelhandel jedoch jeden falschen Geldschein als solchen erkennen.
Das unterschiedlich getönte Papier aus stärkefreier, reiner Baumwolle, den Wasserzeichen und den Scheingrößen, so Scheideck. Er beschrieb die ertastbaren Stichtiefdrucke, angefangen von den Abkürzungen der Europäischen Zentralbank über die Wertzahlen, die Abbildungen bis hin zum Isardbalken. Scheideck wies darauf hin, dass dies zwar kein eigentliches Sicherheitsmerkmal ist, sondern ein Erkennungsmerkmal für den Wert einer Banknote (Intaglio search an recognition device), das ausschließlich in den Niederlanden benutzt wird, aber das durch die Ausführung im Stichtiefdruck ebenfalls zur Echtheitserkennung beiträgt.
Dieter Scheideck erklärte zudem die Mischung verschiedener Druckfarben in bestimmten Feldern in der Banknoten zur Irreführung von Scannern; das Vorhandensein von Mini- und Mikroschriften in definierten Feldern und ermunterte die Schüler, diese mit der Lupe anzuschauen und mit "Blüten" zu vergleichen.
Die taktilen Punkte auf den 200- und 500-Euro-Scheinen seien zudem auch für blinde Menschen ertastbar, und Scheideck zeigte den Schülern, wie man die Banknote im Licht drehen muss, damit man das Folienelement und die beugungsoptischen Strukturen des Kinegrammbildes sowie das OVI-Merkmal (Hologramme) Farbwechsel der Wertzahl auf der Rückseite den Nennwert genau erkennen kann.
Ebenfalls erklärte er die Wirkung von UV-Licht und die der Fluoreszenzerscheinungen auf echten und falschen Banknoten.