Zur Steuerungsgruppe zählen (von links) Thomas Sauter, Maria Schmitt, Tobias Butsch, Annie Bronner, Uwe Kaminski, Carolin Hermle, Katja Fox, Claudia Weishaar, Gerhard Werb, Anja Rosenfelder, Birgit Mayer, Dagmar Kreider und Martina Wiemer. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Uwe Kaminski Sprecher der Steuerungsgruppe / Nächster Schritt ist Eroberung des Handels

Am 20. März beschloss der Gemeinderat, dass Donaueschingen den Titel Fairtrade-Town anstreben solle.

Donaueschingen. Mit diesem Beschluss war das erste von fünf Kriterien zur Erlangung dieses Titels erfüllt. Nun traf sich eine Gruppe aus Politik, Verwaltung, Gewerbe und Vereinen, um eine Steuerungsgruppe zu bilden, die die Aktivitäten in Donaueschingen auf dem Weg zur Fairtrade-Town koordinieren soll, heißt es in einer Pressemitteilung.

Bei diesem Treffen stellte Birgit Mayer, ehrenamtliche Mitarbeiterin von Fairtrade aus Rottweil, die globale Bewegung des fairen Handels vor. Einzigartig sei sicher die Tatsache, dass Fairtrade zu 50 Prozent den Produzenten gehöre, die somit aktiv auf die Preisgestaltung ihrer Produkte einwirken können. Das Fairtrade-Siegel stehe für einen festen Mindestpreis, der die Kosten einer nachhaltigen Produktion deckt, für eine Prämie, die von den Produzenten für lokale Projekte wie Schulen verwendet werden muss, für gerechte Arbeitsbedingungen und die Einhaltung von Standards, die von einer unabhängigen Institution kontrolliert werden. Bei einer Banane blieben beispielsweise gut 27 Prozent des Verbraucherpreises beim Produzenten, der Anteil für Fairtrade liege bei 1,7 Prozent.

Birgit Mayer gab weiter einen Überblick über die Fairtrade-Town-Kampagne und die fünf Kriterien, die eine Gemeinde erfüllen muss. In der Region sind schon die Gemeinden Löffingen, Hüfingen, Bad Dürrheim und Tuttlingen dabei. Neben den Fairtrade-Towns gibt es auch die Fairtrade-Universitys und die Fairtrade-Schools. Um diese Auszeichnung bewirbt sich derzeit das Fürstenberg-Gymnasium. Die Realschule ist in diesem Bereich mit ihrem Fairomat ebenfalls stark engagiert. Die Konrektorin Katja Fox berichtete über das Projekt "Weltfairänderer", bei dem die Realschule nach den Pfingstferien für eine Woche zum Fairtrade-Zentrum wird, wie bereits in dieser Zeitung berichtet wurde.

Die Bildung einer Steuerungsgruppe zur Erfüllung des zweiten Kriteriums war letztlich eine kurz abgehandelte Formalität. Als Sprecher wurde Uwe Kaminski bestimmt. Die Aufgabe dieser Gruppe wird nun sein, die Erfüllung der letzten drei Kriterien auf den Weg zu bringen, nämlich den Verkauf von fair gehandelten Produkten in Handel und Gastronomie, das Mitmachen von Schulen, Vereinen und Kirche und letztlich die Berichterstattung über die Aktivitäten.

Ein nächstes Treffen der Steuerungsgruppe wird noch vor den Sommerferien stattfinden.

Für den Titel Fairtrade-Town muss eine Kommune nachweislich fünf Kriterien erfüllen. Dazu zählen ein Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels, die Bildung einer lokalen Steuerungsgruppe, Fairtrade-Produkte im Handel, faire Produkte in öffentlichen Einrichtungen und schließlich die Einbindung der Medien vor Ort.