Entspanntes Einsteigen in den Ringzug am Morgen ist eher die Ausnahme am Grüninger Bahnsteig. Nach dem Fahrplanwechsel drängen sich Pendler und Schüler oft im Zug, der von drei auf zwei Wagen reduziert wurde. Foto: Müller

Fahrplanwechsel: Zu wenig Platz für Bus- und Ringzugfahrgäste. Ein Wagen abgehängt.

Donaueschingen - Der Schülerverkehr ist im ländlichen Raum das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und deshalb wesentliche wirtschaftliche Grundlage für die Aufrechterhaltung des ÖPNV-Angebots. Dieser Satz ist der Internetseite des Landkreises entnommen. Er macht den hohen Stellenwert der Schüler für das öffentliche Netz deutlich.

König ist der junge Kunde deswegen aber noch lange nicht. Stehplätze in den Bussen oder Zügen sind vor oder nach der Schule Standard. Ärgerlich wird's, wenn man fast keine Luft mehr zum Atmen hat oder gar draußen bleiben muss. Dazu zählt, wie vor Jahresfrist berichtet, nach dem Fahrplanwechsel im Dezember etwa der Bus um 13.16 Uhr ab Fürstenberg-Gymnasium in Richtung Geisingen. Da drängen die Schüler in einen Bus, der eigentlich mit Realschülern schon voll besetzt ist. Inzwischen lassen sich die Schüler von ihren Eltern abholen, bevor sie keinen Platz mehr im Bus haben.

"Der Druck für eine Änderung ist groß"

Nicht haltbar sind auch die Zustände am frühen Morgen in Grüningen geworden. Je nach Stundenplänen nicht jeden Tag, doch wenn alle Pendler, Berufsschüler und Schüler früh starten müssen, bieten die zwei Wagen des Ringzugs zu wenig Platz für alle.

Nach Elternprotesten ist das Problem bei Schulen, Landratsamt oder beim Ringzugbetreiber HzL bekannt. Es gab auch bereits ein Gespräch in Tuttlingen mit allen Beteiligten zu Fahrplanverbesserungen. Und Katja Fritzsch, Ringzug-Betriebsleiterin in Immendingen, würde auch gerne Ablöse schaffen, doch ihr fehlt im Fuhrpark der notwendige dritte Wagen.

Den gab es bis in den Dezember hinein auf der Strecke Villingen-Bräunlingen mit Halt um 7.32 Uhr in Grüningen bereits, doch den dritten Wagen hat man zur Engpasslösung an anderer Stelle abgehängt. "Dass es zu dieser Zeit so voll ist, war uns nicht bewusst", gibt die Fahrdienstleiterin zu.

Da so schnell kein neuer Wagen beschafft werden kann, werden nun alle Strecken auf ihre Auslastung hin überprüft. "Der Druck für eine Änderung ist groß, die Lösung leider nicht einfach", sagt Fritzsch.