Welche Linie fährt wohin: GUB-Vizechef Jörg Mietz (von links), Traute Jung-Semmler und Helmut Semmler studieren den Handzettel zum Stadtbus, der seit Oktober seine Runden durch Donaueschingen dreht. Foto: Jakober

Gemeinschaft unabhängiger Bürger testet Angebot. Mehr Unterstützung verdient.

Donaueschingen - Treffpunkt Busbahnhof: Die Donaueschinger Gemeinschaft unabhängiger Bürger (GUB) möchte den Stadtbus testen. Eine Idee, die der neue Vorsitzende Tobias Maus bereits bei seiner Wahl im November des vergangenen Jahres verkündet hat. Schließlich verdiene der neue Stadtbus mehr Unterstützung.

Und so wollte man sich selbst einmal ein Bild vom blauen Bus und seinen Möglichkeiten machen. Praktisch, wenn man in seinen Reihen einen Experten hat: Denn Heiner Löhrer fährt seit vielen Jahren mit dem Bus durch Donaueschingen. Einst bei Haiz und nun eben mit dem neuen Stadtbus. Und so kommen die rund 20 GUB-Mitglieder, die der Einladung gefolgt sind, in den Genuss eines detaillierten Einblicks und werden auch auf Probleme sensibilisiert, die der normale Fahrgast nur am Rande mitbekommt. "Ich als Busfahrer bin sehr zufrieden. Der Stadtbus wird gut angenommen, und wir bekommen viele positive Resonanzen", sagt Löhrer. Früher sei er unter Haiz einmal die Stunde eine Runde durch die Stadt gefahren, es wären immer die gleichen Passagiere gewesen. "Mittlerweile sieht man viele neue Gesichter", erklärt der Busfahrer.

Strecke vom Bahnhof zum Klinikum beliebt

In der Dietrich-Bonhoeffer-Straße wird's manchmal richtig eng. Parkende Autos machen es Volkmar Weber, der diese Stadtbusrunde fährt, schwer, überhaupt durchzukommen. "Das ist hier leider ziemlich oft so", erklärt Löhrer. Das Ordnungsamt sei vor kurzem extra mitgefahren, um sich die Parksituation vor Ort anzuschauen. Generell machen parkende Fahrzeuge, Lieferverkehr in zweiter Reihe und Lastwagen, die entladen werden, den Busfahrern das Leben nicht gerade leicht.

Ein weiteres Beispiel: Die Eichendorffschule, gerade zu Schulbeginn und -ende sei hier kaum ein Durchkommen – und dann begegnen sich dort im Wohngebiet auch noch auf jeder Runde zwei Stadtbusse. Doch eine Lösung haben die Busfahrer hier bereits gefunden: Der eine Fahrer wartet in der Busbucht, bis der andere durch ist. "Das passt eigentlich immer ganz gut: Ein, zwei Minuten und dann vermeiden wir, dass wir an einer Engstelle aneinander vorbei müssen."

Und wie sieht es nun aus mit den Fahrgästen? "Morgens und mittags, wenn die Schüler fahren, reichen die großen Busse gerade so", berichtet der Stadtbus-Fahrer. Gerade in der Äußeren Röte würden um die 40 Kinder zusteigen. Und dass hier der Stadtbus wirklich genutzt wird, zeigt sich schon bei der GUB-Testtour. Der Bus muss doch etliche Mal halten – Fahrgäste steigen zu und aus. Eine weitere beliebte Stadtbus-Strecke? "Viele fahren vom Bahnhof hoch zum Klinikum", sagt Heiner Löhrer.

Und gibt es denn einen Kritikpunkt? Die Haltestelle, die nun von den Schülern der Erich-Kästner-Schule genutzt werden muss. "Morgens fahren wir ja vor die Schule und lassen dort die Kinder raus." Dann läuft es super. Doch ansonsten müssen die Grundschüler in der Molkstraße ein- und aussteigen. "Wenn ein Lehrer dabei ist, stehen sie in einer Reihe da. Doch wenn keine Aufsichtsperson dabei ist, dann spielen die Kinder Fangen und machen Quatsch – es sind eben Kinder." Als Busfahrer müsste man dann besonders aufpassen, dass nichts passiert. "Doch ansonsten habe ich als Busfahrer beim Stadtbus wirklich nichts zu beanstanden", sagt Heiner Löhrer.