Stadt bietet Vereinszuschuss für höhere Miete der Donauhallen an. Abstimmung am Dienstag.
Donaueschingen - Man hört es immer wieder, spürt die Auswirkungen, wenn wieder einmal ein eigentlich langjähriger Donauhallennutzer mit seiner Veranstaltung in andere Hallen des Städtedreiecks abwandert und hinter vorgehaltener Hand wird in Donaueschingens Vereinslandschaft viel gemunkelt. Mancher Verein muss sich genau überlegen, ob er sich Veranstaltungen in den "neuen" Donaueschinger Donauhallen mit Exklusiv-Catering wirklich noch leisten kann. Einer von ihnen ist der Donaueschinger Narrenverein Frohsinn.
Die Stadt bot "übergangsweise" in manchen Fällen Lösungen an, "die weit über das im Rahmen einer betriebswirtschaftlichen Beurteilung von Rabatten angemessene Maß hinausgingen". Vor allem, aber nicht nur beim Zunftball des Frohsinn habe man umfangreiche Pauschalierungen bei den Technikmieten vorgenommen, um dem Traditionsverein den Zunftball am angestammten Veranstaltungsort zu ermöglichen. Damit soll im Sinne besserer Transparenz in der Donauhallenvermarktung jetzt Schluss sein – der Zunftball habe, wie alle vergleichbaren Abendbälle in der Fastnachtszeit in Donaueschingen große kulturelle Bedeutung, so die Stadtverwaltung. Deshalb sollen zwar die Kosten für Beleuchtung, Technik und Techniker künftig ohne außergewöhnlichen Rabatt berechnet werden, andererseits aber ein Ausgleich geschaffen werden über die Vereinsförderung.
Beim Frohsinn soll das, vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderates am kommenden Dienstag, folgendermaßen aussehen: Pro Sitzplatz (748 Plätze) soll es einen Zuschuss über 1,50 Euro geben, also summa summarum 1122 Euro aus der Vereinsförderung. Berechnungsgrundlage für die Sitzplatzzahl ist der amtliche Bestuhlungsplan. Die gleiche Regelung soll auch für den Hexenball und den Turnerball Anwendung finden. Um Fasnetsveranstaltungen in den Ortsteilen gleichzustellen, sollen auch sie künftig 50 Cent je Sitzplatz als Förderung erhalten.
Die Vereinsförderung, welche die Stadt erst rundum neu aufgelegt hatte und die OB Thorsten Frei nicht mehr "aufweichen" wollte, wird nun zum Instrument, seit der Donauhallen-Modernisierung verstimmte Vereine mit Großveranstaltungen in der Donauhalle zu besänftigen.
Die Zuschüsse zu den Fasnachtsveranstaltungen der Narrenzünfte in der Kernstadt und den Ortsteilen soll künftig folgendermaßen aussehen (Berechnung über Zuschüsse pro Sitzplatz):
Zunftball Schnuferzunft: 160 Euro
Maskenball MGV Pfohren: 160 Euro
Bunter Abend Immerfroh Wolterdingen: 216 Euro
Hexenball Rebberghexen Grüningen: 81 Euro
Weiherlitt Aasen Fasnachtsball: 165 Euro
Zunftball Klosternarr Neudingen: 96 Euro
Zunftball Narrenzunft Frohsinn: 1122 Euro
Hexenball Donaueschingen: 1122 Euro
Turnerball des TV Donaueschingen: 1122 Euro