Als einziges Technisches Gymnasium in Baden-Württemberg bietet Donaueschingen im Jahr 2018 erstmals eine Sommerschule an. Die Lehrer Tobias Störk (von links), Miriam Gerlach, Cordula Fricker, Mike Konstanzer, Kirsten Thiemann, Katharina Glaser, Lena Lehmann, Konrekor Reiner Jäger und Beatriz de la Rosa freuen sich bereits darauf. Archivfoto: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Große Nachfrage nach neuem Angebot / Besonderes Programm am Nachmittag geboten

Donaueschingen (guy). Reiner Jäger ist überrascht und zwar positiv. Der Konrektor der Gewerblichen Schulen in freut sich über die Resonanz der Sommerschule, die dieses Jahr erstmals am Technischen Gymnasium (TG) Donaueschingen angeboten wird: "Wir haben 40 Anmeldungen bekommen", sagt Jäger. Eigentlich habe man geplant, maximal 30 Schüler an dem Angebot teilnehmen zu lassen. Die Entscheidung wurde revidiert. "Wir haben uns überlegt, was wir tun sollen. Es ist das erste Mal, dass wir eine Sommerschule anbieten und wir wollten daher niemanden ablehnen. Also wurde jeder zugelassen."

Das Einzugsgebiet reicht dabei sogar über die Grenzen des Schwarzwald-Baar-Kreises hinaus: "Wir haben sechs bis sieben Schüler, die extra aus Bonndorf zu uns kommen. Sie werden täglich von ihren Eltern hergefahren", sagt Jäger. Mit dabei sind auch Schüler aus Löffingen und Triberg – aus den äußeren Winkeln des Schwarzwald-Baar-Kreises.

Die Sommerschule ist eine Art Intensivkurs, um Schulwissen aufzufrischen. Sie richtet sich gezielt an Neuntklässler. An jene, die von allgemeinbildenden Schulen auf das berufliche Gymnasium wechseln, und an jene, die den Unterrichtsstoff des vergangenen Jahres wieder aufpolieren wollen. Zudem soll so auch das TG die Möglichkeit haben, sich nach außen präsentieren zu können. "Dienstag und Donnerstag sind die Schüler im Labor. Eigentlich haben wir mit drei Räumen kalkuliert, jetzt machen wir noch einen vierten auf", so Jäger. Dort gebe es Einblicke in Elektro- und Kunststofftechnik, außerdem steht ein 3D-Drucker bereit.

18 Lehrer sind mit dabei und haben sich bereit erklärt, das Angebot zu unterstützen – rund ein Drittel des Kollegiums. Für sie ist das eine rein freiwillige Angelegenheit. Ebenso wie die Entscheidung, jeden Tag selbst für die Schüler den Kochlöffel zu schwingen. Wie Jäger sagt, habe man teilweise von angefragten Caterern total überzogene Preisvorstellungen erhalten und sich schließlich dazu entschlossen, diesen Punkt selbst zu stemmen: "Teilweise wollten die dafür mehr Geld als für den Abiball", so der Konrektor.

Bei der Anmeldung habe man auch abgefragt, wo die Interessen der Teilnehmer liegen, und was sie sich von der Sommerschule erhoffen. Neben einem Leitfaden für die programmliche Ausrichtung sei das auch notwendig für die Evaluation. Das Projekt wird nämlich von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg begleitet. Anhand der Ergebnisse habe man das Programm bereits entsprechend angepasst. "Bei den Erwartungen waren vor allem die Auffrischung des Lernstoffes sowie die Vorbereitung auf die anstehenden Prüfungen dominant. Außerdem allerdings auch die Hoffnung, den Spaß am Lernen wieder stärker zu bekommen", sagt Jäger.

Eigens aus diesem Grund biete das TG am Nachmittag des Auftakttages am Montag, 3. September, einen kleinen Motivationskurs mit der renommierten Trainerin Laura Depping an. "Sie reist dazu eigens aus Berlin an und will Techniken vermitteln, wie es mit dem Lernen und dem Bewältigen großer Aufgaben besser gelingen kann", erklärt der Konrektor. Eigentlich befinde sie sich preislich jenseits des Budgets, habe sich aber direkt bereit erklärt, auch zu einem niedrigeren Preis: "Wir seien die einzige Schule, der dieses Thema am Herzen liege."