Die Versorgung der Neuankömmlinge, darunter einige Familien mit Kindern, bezeichnet Peter Kern vom zuständigen Referat 15 für Eingliederung und Ausländerrecht im Regierungspräsidium Freiburg, als Herkulesaufgabe, die nur dank des spontanen Engagements privater Dienstleister zu stemmen gewesen sei. So sei das Catering durch eine Karlsruher Firma sichergestellt, der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) stehe für die medizinische Versorgung parat und mit Heimleiter Servet Gübuz und seinen "Caring Hands" sei für die Hausverwaltung ein zuverlässiger Betreiber gefunden, so Kern. "Alles musste schnell gehen, da war es Gold wert, für alle notwendigen Umbauarbeiten mit dem Donaueschinger Architekten Andreas Schwara einen Mann vor Ort als zuverlässigen Bauleiter engagiert zu haben."
Kern kündigte an, noch etwa eine Woche vor Ort bleiben zu wollen, solange bis der Betrieb in geordneten Bahnen verläuft. Vier Security-Leute gewähren den ankommenden Flüchtlingen die Wahrung ihrer Privatsphäre. "Wir sind rund um die Uhr in zwei Schichten im Einsatz", meint einer der Security-Kräfte. Die Flüchtlinge können das Areal jederzeit verlassen und wieder betreten. Doch Besucher der Einrichtung müssen sich zuvor ausweisen und werden vor allem in den ersten Tagen vornehmlich abgewiesen. "Wir wollen den Medienrummel so gering wie möglich halten", bemerkt Kern, der darauf hinweist, dass es sich bei den Flüchtlingen um eine Erstaufnahme handelt und das Kasernenareal der Donaustadt die Funktion einer Durchgangsstation besitzt.
Zwei, die sich kraft Amtes von der Situation auf dem ehemaligen Kasernenareal überzeugten, waren Donaueschingens Hauptamtsleiter Tobias Butsch und Hubert Romer, Leiter des Sozialamts. Sie sind genauso gespannt auf die weitere Entwicklung wie der Stadtrat und FDP-Landtagsabgeordnete Niko Reith, der am Nachmittag die Kaserne besuchte. "Wir müssen alles daran setzen, die notwendige Aufnahme der Flüchtlinge in der Bevölkerung zu kommunizieren", bemerkte Reith. Mit Blick auf den laufenden Konversionsprozess wäre es für die Stadt wichtig, bald ein genaues Datum für die Auflösung der Notunterkunft zu erfahren, erklärt Reith . Dies dürfte in der aktuellen Situation wohl aber kaum möglich sein, weshalb es gelte, aus der Situation das Beste zu machen.
Noch keinen Zugang zu den Flüchtlingen erhielten trotz mehrmaliger Nachfrage die Mitglieder des hiesigen Arbeitskreises Asyl, der sich in der kommenden Woche zu einem gemeinsamen Gespräch mit dem Regierungspräsidium bezüglich möglicher ehrenamtlicher Hilfeleistungen zum Wohl der Flüchtlinge treffen will.
Ungeachtet der Diskussionen, wer, wann und vor allem wie über die Einrichtung der Notunterkunft in Donaueschingen (nicht) informiert hat, wurde die Donaueschinger Feuerwehr zu Beginn der vergangenen Woche vom neuen Kreisbrandmeister Florian Vetter über die bevorstehende Einrichtung einer Notunterkunft unterrichtet. 30 Mann bräuchte man zur Unterstützung am Samstag.
Die Wehr informierte ihre Ansprechperson Andreas Dereck, den Leiter des Ordnungsamtes, der wiederum Oberbürgermeister Erik Pauly und Gemeinderat unterrichtete. Weil die Anfrage nicht übers Rathaus erfolgte, wurde Vetters Wunsch nicht als offizielle Nachfrage gewertet und entsprechend auch keine Feuerwehrhelfer abgestellt.
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