Trotz personeller Veränderungen im Verein der Eisstockschützen wird die Wiese nahe des Anton-Mall-Stadions in Donaueschingen auch in diesem Corona-Winter geflutet. Im Hintergrund ist das Pavillon zu sehen, das zuletzt mutwillig beschädigt wurde. Foto: Singler Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Donaueschinger Eisstockschützen präparieren die Grünfläche an der Prinz-Fritzi-Allee / Personelle Veränderungen

Trotz interner Differenzen in der Vergangenheit blickt der Eisstockschützenverein in Donaueschingen positiv gestimmt gen Zukunft.

Donaueschingen. Ein Gründungsmitglied, Wilfried Dreher, wechselte im August zum Verein in Mönchweiler. Er war zuletzt für das Betreiben der Eiswiese an der Prinz-Fritzi-Allee zuständig. Für Dreher seien die Querelen geklärt und jeder gehe nun seinen eigenen Weg, sagt er. Der Verein versprach damals, die Eiswiese weiterhin instand zuhalten. Dabei zu beachten ist jedoch der Aspekt, dass die Eisstockschützen aufgrund der zwischenzeitlichen Entwicklung coronabedingt nicht spielen dürfen.

Franz Oschwald, Schriftführer des Eisstockschützenvereins, möchte sich nicht öffentlich zum Weggang Drehers äußern; solche Dinge würden intern geregelt. Er betont aber, dass der Verein vergangenes Jahr sein 25-jähriges Bestehen gefeiert hat. "In dieser Zeitspanne gibt es naturgemäß Veränderungen, mit denen sich die Vereinsleitung immer wieder auseinandersetzen muss", sagt er. Die Mitglieder wurden ihm zufolge älter und jüngere Menschen hätten andere Ansatzpunkte. "Die Donaueschinger Eisstockschützen stellen sich dieser Herausforderung und orientieren sich an den aktuellen und künftigen Gegebenheiten in der Vereinslandschaft", so Oschwald.

Deswegen setzt der Verein auch auf mediale Präsenz mittels Flyer, Internetseite und sozialen Medien. Zudem gehöre die stärkere Öffnung für die Allgemeinheit mit dem Angebot als Ausgleichs- und Freizeitsport schon satzungsgemäß dazu und sei Basis für den Verein: "Die Einbindung in das Sport- und Freizeitangebot der Stadt Donaueschingen hat sich als positiver und wichtiger Faktor erwiesen", erklärt Oschwald.

Insbesondere habe das Sommerstockschießen auf den Asphaltbahnen im Schlosspark an Bedeutung gewonnen. Dazu gehören das Angebot im Donaueschinger Ferienprogramm, Laienspiele für Gruppen, Jahrgangstreffen und Firmenturniere, sagt er. Die Mitgliederzahl bewegt sich ihm zufolge altersbedingt seit Jahren zwischen 40 und 50 Personen, jedoch steige die Anzahl der Interessenten.

"Wir können keine Mitgliederversammlung durchführen. Das erschwert die Arbeit des Vereins", so Oschwald. Dennoch würdige der Verein das Engagement vieler langjähriger Sportler. "Leider musste auch das internationale Turnier im Mai abgesagt werden, sowie ein Turnier für Laien", sagt der Schriftführer.

Dank eines Hygienekonzepts durfte der Verein einige Wochen eingeschränkt trainieren. Während den Lockerungen habe es einige Anfragen von Firmen zwecks kurzfristiger Spielmöglichkeiten gegeben. Doch diese seien nicht umsetzbar gewesen.

Planungen für Turnierteilnahmen und eigene Veranstaltungen seien angesichts der Lage bis auf unbestimmte Zeit kaum zu realisieren, so Oschwald. "Es ist nicht abzusehen, was, wann und wo möglich sein wird", sagt er.

Wie im August angekündigt, soll es die Eiswiese auch in diesem Winter geben. "Die Eiswiese wurde in den vergangenen Wochen für die Flutung vorbereitet", bestätigt Oschwald. Inzwischen habe die Flutung begonnen und das Wasser sei bereits ein Refugium für Schwäne und Enten, so der Schriftführer.

Der Verein sei stolz, dass die Arbeit rund um die Eiswiese auch in dieser Saison von Vereinsmitgliedern der Donaueschinger Eisstockschützen geleistet werde. Für die Koordination der Arbeiten sowie die Abstimmung mit den Verwaltungen sei Oschwald seit 2018 zuständig – das bleibe auch in Zukunft so, betont er. Eine zusätzliche Belastung für die Eisstockschützen sei indes die mutwillige Beschädigung des Pavillons nahe der Eiswiese. Ein Ständer wurde vergangenen Monat gewaltsam aus einer der sechs Dachstützen entfernt. Der Schaden liegt geschätzt bei rund 2000 Euro, sagt Oschwald.

Im Moment stehen dem Eissport zwei Komponenten im Weg – allerdings haben diese nicht mit Veränderungen im Verein zu tun: Wenn das kalte Wetter über längere Zeit mitspielt und die Corona-Maßnahmen es zulassen, kann dem Wintersport auf der Eiswiese in alter Manier nachgegangen werden.

Bereits seit dem Jahr 1997 wird die Eiswiese im Auftrag der Stadt durch den Verein gepflegt, um der Bevölkerung in den Wintermonaten eine Eissportmöglichkeiten zu bieten. Dabei kann auch eine Bahn für das Eisstockspiel angelegt werden. Ob die Eisfläche freigegeben werden kann, muss dann durch laufende Messungen ermittelt werden. Allerdings muss die Eisfläche von einem konstanten Wasserstand getragen werden, um die Sicherheit des Eises zu gewährleisten. Unterschiedliche Wetterbedingungen wirken sich aber wiederum auf den Wasserstand aus. Der Eisstockschützenverein kümmert sich um die Pflege der Wiese, denn Beschädigungen der Oberfläche oder zerstörte Absperrungen und gefrorene Gegenstände können die Nutzer der Eiswiese gefährden.