Gerne zeigen sie, natürlich mit dem gewissen Abstand, das kleine Gemälde von ihren Enkelkindern. So sind Heidi und Gerhard Held, trotz der momentanen Situation, mit ihren Enkelkindern verbunden. Foto: Reichart Foto: Schwarzwälder Bote

Covid-19: Heidi und Gerhard Held erhalten Gemaltes / Die Enkel dafür Süßes

Bilder und Süßes im Briefkasten: Die Familie Held ist in der Krise findig, damit die Generationen Kontakt halten können.

Donaueschingen-Wolterdingen. Nah, und doch so fern. Der Abstand schmerzt. Das Coronavirus verunsichert Alt wie Jung. Es verändert den gewohnten Tagesablauf in vielerlei Hinsicht. Doch dieser Umstand führt auch zum Nachdenken und sorgt gerade bei Kindern für Ideenreichtum.

So erging es auch Jonas (12), Selicia (8) und Jule (7) Held aus Wolterdingen. Denn das Virus und die damit verbundenen Vorsichtsmaßnahmen und Auflagen verunsichern auch viele Kinder. Sie nehmen den Umgang ihrer Familie sowie ihres sozialen Umfeldes mit der aktuellen Situation sehr genau wahr.

Bisher war es eine Selbstverständlichkeit, dass die drei täglich bei ihren Großeltern Heidi und Gerhard Held vorbei kamen. Die Tür war immer offen. "Doch nun sind wir uns so fern, obwohl wir ja zu allem hin noch Glück haben. Wenigstens sind wir quasi Nachbarn und können uns noch von der Ferne sehen", erzählt Großmutter Heidi. Aber das in die Arme nehmen und knuddeln falle leider flach. Sie sei noch nie ohne die Kinder um sich herum gewesen, und empfinde diesen Umstand als furchtbar, fügt sie an.

Umso mehr freute es die Großeltern, als sie zuletzt beim täglichen Briefkastenleeren ein Bild und einen kleinen Brief von ihren Enkeln darin fanden. Ein kleines Ritual. "Wir wollen Oma und Opa damit eine Freude machen. Natürlich auch deshalb, weil wir momentan keinen direkten Kontakt zueinander haben können. So wollen wir diese außergewöhnliche Zeit überbrücken", sind sie sich einig.

Heidi und Gerhard Held haben sich darüber riesig gefreut. Vor allem weil die Initiative, drei große Herzen, mit den drei Kindern in der Mitte, von ihrer jüngsten Enkelin Jule ausging, die gerade mal die erste Klasse besucht. Als Dankeschön der Großeltern, landet bei den Kindern dann ein süßes Geschenk im Briefkasten.

Eltern stehen in dieser Zeit auch vor der Herausforderung, mit den Kindern über die belastende Situation zu sprechen. Bei der Familie Held junior, hat dieses Gespräch gefruchtet, denn die Kinder wissen nun, dass der ungewollte Abstand sehr wichtig ist, solange die Einschränkungen gelten.