Stadtbus: Werbung soll intensiviert werden / Räte bringen unterschiedliche Ansätze ein

Donaueschingen (jak). Das Ein-Euro-Ticket für den Stadtbus wird es weiterhin geben: Die Werbemaßnahme, die ursprünglich nur zur Einführung des Donaubusses gedacht war, wird bis zum 30. September verlängert.

In den ersten vier Monaten hat die Subventionierung des regulären Tickets die Stadt rund 17 000 Euro gekostet. Doch darauf kommt es scheinbar nicht an. "Wir freuen uns, wenn es auch mehr wird, denn das bedeutet, dass die Menschen den Stadtbus auch nutzen", sagt Oberbürgermeister Erik Pauly, der auch das Gefühl hat, dass sich die Stimmung im Bezug auf sein Lieblingsprojekt mittlerweile "positiv" entwickelt habe.

Der Stadtbus soll zum Erfolg werden. Vom Konzept sind OB Erik Pauly und die meisten Stadträte überzeugt, nun sollen auch möglichst viele Bürger auf den Geschmack kommen. Deshalb soll die Werbung für den Donaubus intensiviert werden. Mit der Werbeagentur Kassandra konnte auch ein Donaueschinger Unternehmen für die Aufgabe gewonnen werden.

Aber: "Die beste Werbung wird nur ein Bruchteil der Donaueschinger zum Busfahren bringen. Es wird immer die geben, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht busfahren wollen", erklärt Reinhilde Heim, Inhaberin der Werbeagentur. Bei der Werbung möchte sie weniger auf bunte Image-Anzeigen, sondern auf mehr Inhalt setzen. Auch soziale Medien sollten stärker in den Fokus rücken und der Schwerpunkt überwiegend in Donaueschingen, wo auch die Kunden seien, gesetzt werden.

Ansätze, die bei den Stadträten übrigens recht unterschiedlich angekommen sind: So wünscht sich Martina Wiemer (SPD), dass auch überregional für den Stadtbus geworben wird, denn gerade die Strecke vom Bahnhof zum Klinikum würde von vielen Auswärtigen genutzt.

Claudia Weishaar (GUB) hingegen möchte eine zielgruppenorientierte Werbung mit der beispielsweise die Senioren, die sie als großes Potenzial ausgemacht hat, angesprochen werden. Während sie von der Werbeagentur "mehr Rückhalt" fordert, präsentiert sie auch gleich eigene Ideen: Gezielte Aktionen für Marktbesucher, die keinen Parkplatz finden oder zur Eröffnung des Irmaparkes, der mit dem Stadtbus bestens zu erreichen sei.

Konrad Hall (CDU) hätte sich gewünscht, dass die Ansätze des Werbekonzeptes "mit etwas mehr Freude vorgetragen" worden wären. Der Ansatz müsste sein: Mit der Werbung gibt es in Donaueschingen bald keinen mehr, der den Stadtbus nicht kennt. Und auch Michael Blaurock (Grüne) fiel es schwer, in "große Begeisterung" auszubrechen. Man sollte den Tourismus nicht vergessen.

Weniger enttäuscht zeigte sich Markus Kuttruff (FDP/FW): "Ich finde es gut und schön, wenn jemand pragmatisch an die Sache herangeht." Anstatt das Ein-Euro-Ticket zu verlängern, sollte nun der Schwerpunkt auf die nachhaltige Kundengewinnung gelegt werden.

Reinhilde Heim zeigte sich erfreut über die Vorschläge, machte aber auch klar: "Ich will hier keine Erwartungshaltung schüren und nachher sind Sie enttäuscht." Sie werde mit ihrem Team jedoch voller Elan und Motivation an die Arbeit gehen. "Aber wir werden nicht alle in den Bus bekommen."