Zierde für einen guten Zweck im Eingangsbereich des Restaurants Hexenweiher: Joachim Spitz, (von links) Paul Gemmelspacher, Carmine Galasso und Gennaro Leva vor einer neapolitanischen Krippe, mit der Geld für die Pro-Kids-Stiftung gesammelt werden soll. Foto: Simon Foto: Schwarzwälder-Bote

Spende: Eine neapolitanische Krippe zeigt auch immer Alltagsszenen

Es ist schon mehr Kunstwerk als Krippe, was da im Eingangsbereich des Restaurants Hexenweiher beim Öschberghof aufgestellt wurde. Zusätzliche Schönheit bekommt die Krippe durch ihren wohltätigen Zweck.

Donaueschingen (guy). Eine neapolitanische Krippe steht in einer Glasvitrine. Das ist eine Besonderheit, gehören Krippen dieser Art zu den teuersten und aufwendigsten, die man kennt. Eine prominente Variante befindet sich etwa in der amerikanischen Metropole New York, direkt unter dem großen Weihnachtsbaum des Rockefeller Centers.

Bis zum Dreikönigstag, am 6. Januar, soll sie im Restaurant stehen. Besucher und Gäste können dort eine Spende einwerfen, die der Pro-Kids-Stiftung zugute kommt. "Ich bin froh über Plätze wie diesen hier, wo wir eine entsprechende Aktion machen können", sagt Joachim Spitz, Geschäftsführer der Stiftung. Man habe solche Krippen schon im Vorjahr aufgestellt und immer mehrere hundert Euro sammeln können.

Geschaffen wurde das Unikat, mit entsprechendem Zertifikat bestätigt, vom Krippenbauer Gennaro Leva. Aufgewachsen in Neapel brennt er bereits seit seiner Jugend für die Krippen aus seiner Heimat. Er sei als kleiner Junge oft durch die Via San Gregorio Armeno gelaufen, eine Altstadtstraße, die nur aus Krippengeschäften besteht. Schließlich begann er, mit den ersten eigenen Versuchen, eine solche Krippe herzustellen. Mittlerweile ist es sein Hobby geworden: "Andere basteln an der Modelleisenbahn, ich baue Krippen", erklärt er.

Die Leidenschaft ist auch in seiner Arbeit zu sehen, für deren Anfertigung er etwa zwei Monate Zeit benötigt. "Wenn ich gestresst oder wütend bin, setze ich mich abends hin und arbeite an der Krippe", sagt Leva. Neapolitanische Krippen zeigen nicht nur das bekannte Stallmotiv, sondern es ist immer eine Alltagsszene zu sehen. So läuft etwa eine Frau mit einem leeren Korb an einem kleinen Einkaufsladen vorbei. Für Leva eine Szene, die auch Symbolcharakter hat, für den Überfluss in der Konsumgesellschaft steht: "Während täglich viele Tonnen an Lebensmitteln weggeworfen werden, haben andere nichts zu essen", sagt er. Es sei eben mehr ein Kunstwerk, als nur eine Krippe.

Wer genau hinsieht, kann in den Nischen und Winkeln des Gebäudes allerhand Details und Feinheiten erkennen: In einem kleinen Backofen glimmt ein LED-Feuer, aus dem Hahn des Dorfbrunnens sprudelt echtes Wasser. Der Blick reicht jedoch noch tiefer, in die Zimmer und sogar durch Fenster in weitere Fenster, eigentlich hinter der Krippe. Dort finden sich gedeckte Tische mit Brot, Spaghetti und Weizenbier, eine kleine Küche mit Herd und Miniaturschneidemesser und ein winziges Schlafzimmer. Leva orientiert sich mit seinem Stil immer am Jahr 1800 und der jeweiligen Region. So zeigt sein Werk im Hexenweiher eine Szene aus dem Schwarzwald. So lautet übrigens auch der Name der Krippe. Nach dem Dreikönigstag soll die Arbeit schließlich versteigert oder verkauft werden. Der Erlös geht ebenfalls an die Pro-Kids-Stiftung.

Babyklappe: Im Franziskusheim in Schwenningen befindet sich die Klappe. 2012 wurde das erste Neugeborene abgegeben, 2013 das zweite. Beide landeten, nachdem Großalarm ausgelöst worden war, die Schwestern sowohl den Rettungsdienst alarmiert als auch das Baby erstversorgt hatten, bei Matthias Henschen auf der Kinderintensivstation im Schwarzwald-Baar-Klinikum.

Teenie-Mütter-WG: Dort können drei junge Mütter wohnen, die von einer Studentin der Berufsakademie jeweils drei Monate betreut werden. Eine festgelegte Wohndauer gibt es nicht. Natürlich können die Mädchen nicht ewig dort leben, aber auf jeden Fall so lange, bis sie auf eigenen Beinen stehen. In der WG sollen die Mädchen Kinderbetreuung, Kochen, gesunde Ernährung und viel mehr lernen.

Weihnachtswünsche: Kinder von benachteiligten Familien melden ihre Wünsche an, die ihnen von freiwilligen Helfern erfüllt werden.