Die Modellvielfalt bei den Elektromobilen wächst in kurzen Zeitspannen. Dieser Kohlefaser-Renner im Vordergrund ist nicht für die Straße zugelassen, genauso wenig übrigens wie die quasi jeden Tag über den Asphalt rollenden klassischen Rennräder. Sie werden als Sportgeräte eingestuft und im Straßenverkehr geduldet. Foto: Hahnel

Ein Segment mit großer Zukunft.  Auch im Sportbereich bereits Modelle auf dem Markt.

Donaueschingen - Die Baaremer freunden sich zusehends mit der Elektromobilität an. In Pfohren boomt das neue Segment regelrecht.

"Bei uns kommen die Elektrobikes, es wird richtig aufgerüstet", war von einer Pfohrenerin im Zuge des zurückliegenden Volkslaufes zu hören. Zweirad über Nacht an die Steckdose, tagsüber den Akkumulator (Akku) bemühen und beispielsweise 25 Kilometer weit ohne Muskelunterstützung fahren – hört sich gut an; allemal, wenn "sauberer Strom" verbraucht wird.

Der an der Dürrheimer- Straße firmierende Udo Pommerenke wirft alles in die Waagschale der Elektromobilität, sein Vertrieb von E-Mobilen eines österreichischen Herstellers könnte in der Tat zukunftsträchtig sein. Stromunterstützt fahren bislang überwiegend Pedaleure, "E-Mopeds", E-Roller oder gar E-Autos dürften selbst in Pfohren noch geraume Zeit selten sein – mal sehen.

Teuer in der Anschaffung, trotzdem gefragt

Elektrofahrzeuge sind in der Anschaffung recht teuer, das gilt schon für entsprechend "getunte" Fahrräder, die im heimischen Fachhandel zunächst kritisch beäugt wurden. Das Konzept scheint sich aber durchzusetzen, in Donaueschingen sieht man beispielsweise etliche Ruheständler, die ihren Aktionsradius durch die Kraft des Akkus deutlich vergrößern.

Holger Binder etwa von der evangelischen Kirchengemeinde der Donaustadt ist immer wieder mit einem E-Moped unterwegs. Binder benötigt keine "dicken" Fahrzeuge, der Zwei-Meter-Mann ist groß genug und steigt in seinen Smart, wenn das Wetter mal nicht zweiradtauglich ist.

Binder gibt seinem Moped "Gas" und sprintet erstaunlich schnell los, der eine oder andere kennt's noch aus dem Physikunterricht: Elektromotoren stellen ihr Drehmoment sofort zur Verfügung.

Auch der führende Snowkiter Deutschlands, Markus Pompl aus Bräunlingen, spricht der E-Mobilität eine gewisse Faszination zu, das will etwas heißen. In Kiter- und Surferkreisen gilt der gebürtige Villinger mit dem Griff eines Stahlkochers und den Oberschenkeln eines Gewichthebers als "Tier", das Mountainbike ist eines seiner geliebten Kraftgeräte. "Geil", befand Pompl am Hüfinger Riedsee nach der Testfahrt mit einem kleinen Fun-Roller, sein Mountainbike blieb "links liegen".

E-Mobilität ist vergleichsweise neu, allein die angebotenen Zweiräder reichen vom unterstützten Carbon-Renner bis hin zum erwähnten Fun-Roller.

Ein Donaueschinger Einsteiger machte keine Umwege und sich gleich bei der Polizei schlau. Dort wurde ihm mit Verweis auf sein E-Funmobil zunächst gesagt: "Über 20 Stundenkilometer nur mit Helm; Kennzeichen muss sein."

Udo Pommerenke kennt sich mit den Zulassungsmodalitäten naturgemäß aus und verweist zudem auf das "übergeordnete" europäische Recht.

Ob demnach auch bei uns in Deutschland alles etwas legerer wird, muss die Zukunft zeigen. "In Österreich lässt man einen mit dem E-Bike quasi überall fahren. "Wer ohne Helm unterwegs sein will, kann das machen", sagt Pommerenke.