Stefan Ziegler hat bei der Zulassungsstelle im Kreishaus in Donaueschingen eine kurze Nachfrage, Valerie Albert wartet währenddessen draußen.Foto: Wursthorn Foto: Schwarzwälder Bote

Zulassungsstelle: Zwei von fünf Kunden lassen Termin platzen / "Bugwelle" nicht bearbeiteter Anträge

Seinem gerade erworbenen Auto oder Motorrad bei der Zulassungsstelle den erforderlichen rechtlichen Rahmen zu geben: Das war vor Corona ein direkter Termin im Landratsamt, der mit einer meist überschaubaren Wartezeit verbunden war.

Donaueschingen (wur). Das hat sich massiv geändert, nachdem auf Online-Reservierung umgestellt wurde. "Leider müssen wir aktuell noch Wartezeiten von drei Wochen verzeichnen", sagt die Sprecherin der Kreisverwaltung, Heike Frank. Das bedeute aber umgekehrt eine leichte Entspannung bei der Wartezeit.

Was ist geschehen? Heike Frank nennt zwei Gründe. Da standen zum einen die vorübergehende Schließung der Zulassungs-Außenstelle sowie die eingeschränkten Öffnungszeiten der Kreisverwaltung insgesamt. Und als der im Frühjahr regelmäßig starke Andrang auf eine Unsitte mancher Bürger traf, verschärfte sich die Situation: In erheblichem Umfang seien vereinbarte Termine weder wahrgenommen noch abgesagt worden.

Täglich hätten sich zirka 40 Prozent der Privatpersonen auf diese Weise verhalten, kritisiert die Kreissprecherin. Dabei machten Doppelanmeldungen in Villingen-Schwenningen und Donaueschingen gar keinen Sinn. Die Wartezeiten seien bei beiden Zulassungsstellen ähnlich. Etwaige Doppelanmeldungen werden nicht überprüft.

Dazu kommt, dass nicht jeder seine Nerven im Griff hat. Es gebe immer wieder Fälle, bei denen der Unmut über die aktuelle Situation kund getan wird, berichtet die Kreissprecherin. "Aber unsere Kollegen gehen damit professionell um."

Die Bearbeitungszeiten der einzelnen Anträge lägen inzwischen wieder gleich wie vor dem Lockdown, auch wenn die Regelungen des Besuchsverkehrs und der damit verbundene höhere organisatorische Aufwand durchaus Zeit kosten. Damit resultierten die Wartezeiten ausschließlich aus einer "Bugwelle" von nicht bearbeiteten Anträgen, die sich während des Herunterfahrens weiter Teile des öffentlichen Lebens aufgebaut habe.

Aktuell plane die Behörde, in einer Übergangsphase die bestehenden Wartezeiten abzubauen. In dieser Phase werde es keine Online-Voranmeldungen geben, so Frank. Einen Zeitpunkt, wann diese Übergangsphase in Kraft tritt, nannte die Sprecherin nicht.

Die Zulassungsstelle in Donaueschingen ist Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Telefonisch ist sie unter 0 77 21/9 13 50 00 erreichbar. Außerhalb der Öffnungszeiten werden die Zulassungen der Autohäuser und Zulassungsdienste bearbeitet.

Gegenwärtig hält die Kreisverwaltung an einer Terminvergabe fest, die ausschließlich auf einer Online-Reservierung beruht. Ein Ende der Online-Terminvergabe sei aber geplant. Die Terminvergabe, die es schon vor Corona-Zeiten gab, soll aber in jedem Fall beibehalten werden, so Heike Frank, Sprecherin des Landratsamts. Mit diesem Verbindlichkeit schaffenden Service sollen keine so langen Wartezeiten mehr aufgebaut werden.