Mark van Yetter und Kasia Fudakowski sind zwei der drei Fürstenberg-Zeitgenössisch-Stipendiaten, die momentan im Rahmen der Ausstellung in den Donaueschinger Fürstenberg Sammlungen zu sehen sind. Foto: Strohmeier

Fürstenberg-Stipendiaten 2017 Sam Anderson, Mark van Yetter und Kasia Fudakowski zeigen ihre Werke.

Donaueschingen - "Sechs Richtige" ist der Titel der diesjährigen Stipendiatenausstellung des ambitionierten Kunstprojekts Fürstenberg Zeitgenössisch. Zu sehen sind die Werke in den Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen Donaueschingen.

Hoch über dem Bodensee thront Schloss Heiligenberg, das Zuhause des Erbprinzenpaares Christian und Jeannette zu Fürstenberg. Vor mehr als sechs Jahren hoben sie ihr Kunstprojekt Fürstenberg Zeitgenössisch aus der Taufe.

Teil des Projekts sind mehrwöchige Aufenthalte ausgewählter Künstler in ihrem Schloss, in dem sie in Ruhe arbeiten können. Ein Teil der Werke wird dann in der Stipendiatenausstellung in den Fürstenberg-Sammlungen Donaueschingen ausgestellt. Die Künstler der vergangenen Jahre wie auch die der aktuellen Stipendiatenausstellung waren immer wieder fasziniert von der Natur rund um Heiligenberg sowie von der Schlossanlage.

Im sechsten Jahrgang waren die ausgewählten Stipendiaten Sam Anderson, Mark van Yetter und Kasia Fudakowski. Letztere kommentierte ihren Aufenthalt auf dem Schloss mit den Worten: "Es war extrem produktiv." Die in Berlin lebende Britin schuf Werke, die auf den ersten Blick aussehen wie Stuckverzierungen – in der direkten Sicht – schaut man jedoch seitlich auf das Stuckrelief, erkennt man die Gesichtsprofile bekannter Politiker, beispielsweise von Donald Trump und David Cameron. Mit diesem Material arbeitete sie vorher noch nie, auf Schloss Heiligenberg hatte sie Unterstützung von einem Restaurator des Fürstenhauses. Eines der Themen Fudakowskis ist die menschliche Eigenart, die sie auch in ihren anderen Arbeiten immer wieder aufnimmt.

Mark van Yetter hatte sozusagen eine "Blaue Phase" während seiner Stipendiatenzeit. Er zeigt in der Ausstellung auch Werke, die vor Heiligenberg entstanden sind. Die unterschiedlichen Elemente sind verschachtelt, und doch wirkt die Malerei ziemlich "aufgeräumt" und fokussiert. So wie beispielsweise das Bildnis einer Socke, ein paar Schuhe und Boxhandschuhe an einem Nagel.

Die Dritte im Bunde ist die US-Amerikanerin Sam Anderson. Sie war zur Vernissage, die kürzlich in Donaueschingen stattfand, nicht anwesend. Der Grund: Die Künstlerin bereitet aktuell die Ausstellung "The Park" für das Sculpture Center in New York vor, die am 1. Mai beginnt und bis Ende Juli dauert. Dort wird sie auch Werke zeigen, die am Bodensee entstanden sind.

In Donaueschingen stellt sie eine kleine Skulptur aus, entstanden aus Kunststoff, die ein Liebespaar zeigt – auf einer Muschel stehend, der Name "Desk Set". Eine andere Skulptur "Helpful Waitress Angel" hat im entferntesten die Anmutung einer Pieta. Eines ihrer Themen ist der menschliche Körper – konkret und abstrakt dargestellt.

Neben den Werken der Fürstenberg-Zeitgenössisch-Stipendiaten sind natürlich auch die naturkundlichen Dauerausstellungen in den Fürstenberg-Sammlungen zu sehen.