Noch etwas Puderzucker drüber, und die Lämmer sind bereit für das Osterfest. Foto: Schwarzwälder Bote

Kulinarisches: Martina Schnekenburger backt klassisches Oster-Naschwerk / Worauf besonders zu achten ist

In Martina Schnekenburgers Backstube in Aasen herrscht reger Betrieb. Sie hat den Ofen angeschmissen, Teig vorbereitet und die speziellen Formen herausgeholt. Die gibt es nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr. Nämlich dann, wenn die Oster-Feiertage anstehen.

Donaueschingen-Aasen (guy). Die Formen werden zum Backen der traditionellen Osterlämmer benutzt. Das heißt, für Martina Schnekenburger war das zuerst eigentlich keine wirkliche Tradition: "Bei uns zu Hause gab es eigentlich eher den Schokohasen." Das Backen der Osterlämmer habe sie erst so richtig bei ihrer Schwiegermutter in Aasen kennengelernt. Dort, bei der Familie ihres Mannes, gehört das Osterlamm zur Feier als fester Bestandteil mit dazu. "Hier ist es sehr wichtig."

Das Backen der Feiertagsspezialität habe sie sich im Laufe der Zeit angeeignet. Auch durch Freunde, die oft backen. Wenn jetzt Ostern ansteht, macht sie rund 60 Stück von den Teig-Lämmern. Die werden dann im hofeigenen Laden verkauft. "Ein Teil wird bereits vorbestellt. Ich mache allerdings immer ein paar mehr, die dann eben so verkauft werden", sagt Schnekenburger.

Im Elternhaus gelernt

Die 44-Jährige ist gelernte Dorfhelferin und Hauswirtschafterin. Das Backen habe sie jedoch bereits im Elternhaus gelernt, "von Mutter und Oma". Die haben ihr auch gezeigt, wie das mit dem Holzofen funktioniert. Für den benötige man viel Gefühl und einige Jahre an Erfahrung, bis es richtig funktioniere.

Die Formen für die Lämmer werden zuerst eingefettet und schließlich noch mit Mehl belegt, damit der Teig nachher nicht kleben bleibt. "Wenn das nicht sorgfältig gemacht wird, bleiben nachher Teile des Lammes hängen, das ist dann nicht mehr so schön."

Für den Teig benutzt Schnekenburger Eier, Zucker, Mehl, Stärke und Sonnenblumenöl. "Das wird ein Biskuitteig", erklärt sie. Zuerst werden die Eier schaumig geschlagen, dann kommen die restlichen Zutaten hinein. Alles stets mit sehr viel Gefühl. Was dabei schließlich herauskommen soll: Ein lockerer, luftiger Teig. "Gerade wenn das Mehl hinzukommt, muss man sorgfältig sein", erklärt Schnekenburger. Das hebt sie vorsichtig unter den Teig. Es soll alles luftig bleiben. Den Teig gießt sie schließlich in die Formen. Nicht ganz voll, beim Backen wird er sich noch etwas heben.

"Es ist wichtig, dass der Teig schnell in den Ofen kommt. Wenn er zu lange stehen bleibt, geht zuviel Luft hinaus." Das sei allgemein bei Biskuitteig der Fall. Der Ofen ist bereits auf 180 Grad vorgeheizt. Da die Temperatur passen und es schnell gehen muss, benutzt Schnekenburger hier nicht die Holzvariante, sondern den herkömmlichen Ofen. Die Lämmer gehen hinein und werden 35 Minuten in der Hitze bleiben.

Viel Material sei für das Backen der Osterlämmer nicht notwendig, "aber das Geschäft drumherum macht viel Arbeit." Die Form muss erst wieder gereinigt und anschließend gefettet und mit Mehl bestreut werden.

Das Schaf gilt schon seit Jahrhunderten als Zeichen des Lebens. Es gibt in Form seines Fleisches nicht nur Speise, sondern in Form der Milch auch Trank und mit der Wolle auch Kleidung. Seinen Ursprung hat das Osterlamm im jüdischen Ritual, zum Passahfest ein Lamm zu schlachten und zu verspeisen. Das Symbol ist schließlich auch im Neuen Testament zu finden. Mit dem Lamm ist Jesus selbst als Lamm Gottes gemeint, denn bei Johannes 1,29 steht: "Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt". Thematisiert werden damit also Jesu Tod und Auferstehung. Daher kommt das Lamm auch an Ostern besonders oft vor. So entwickelte sich der Brauch, Brot in Lammform zu backen sowie in der süßen Variante als Biskuitteig.