Sie durchschneiden das Band und geben die Brücke frei (von links): Franz Wild, Bauleiter Marcus Greiner, OB Erik Pauly, Bürgermeister Bernhard Kaiser sowie Martin Schwendemann und Georg Hornung von der ausführenden Firma Meurer Bau. Foto: Müller

Allmendshofen feiert Volksfest zur Eröffnung. Bauwerk besteht ersten Härtetest vor hunderten Schaulustigen.

Donaueschingen - Aus "ihrem" Brückeneinweihungstag ein Volksfest zu machen, das schaffen wohl nur wenige Stadt- oder Ortsteile. Wer dafür zu haben ist, sind selbstredend die Allmendshofener, die am Samstag zur Riedbrückeneinweihung Hunderte von Schaulustigen lockten.

Es war einmal mehr wieder ein Spektakel ohnegleichen. Ganz Allmendshofen war auf den Beinen. Selbst die Sonne lugte hinter dem Hochnebel hervor und die Stimmung war bestens, als Oberbürgermeister Erik Pauly seine Rede hielt. "Es war eine schwere Geburt bis zum Bau der Brücke", sagte das Stadtoberhaupt. Dabei war man nun drei Jahre ohne Brücke, die nun in knapp sieben Monaten fertiggestellt wurde. "Es war zudem ein bundesweites Kuriosum, weil kurz vor Schließung der Brücke ein Warnschild stand, dass sie beim Überqueren mit maximal 100 Kilogramm belastet werden darf", so Pauly. Selbst ein Fernsehsender hatte sich angekündigt, über diese "Tonnagebeschränkung" zu berichten.

Frühere Brücke stammt aus dem Jahr 1898

1898 war die Brücke aus Stahl gebaut worden, doch die folgenden 100 Jahre nagten an der Substanz des Bauwerks. Es wurde im Gemeinderat beschlossen, zunächst eine Fuß- und Radweg Brücke zu realisieren, auch aufgrund der Kostenbelastung. Aber Allmendshofen wäre nicht Allmendshofen, wenn die Bewohner nicht "leidenschaftlich für ihre Brücke gekämpft hätten", so Pauly. Und so wurde die Entscheidung im Gemeinderat noch einmal gekippt, und es wurde eine Brücke ohne Tonnagebeschränkung auf den Weg gebracht. Man wollte auch an die Landwirte denken, die bis am Samstag einen großen Umweg mit ihren schweren landwirtschaftlichen Geräten in Kauf nehmen mussten, um zu ihren Feldern zu gelangen.

Natürlich schlug die Riedbrücke von Allmendshofen in der Region große Wellen. Zahlreiche Vorschläge wurden aus anderen Ortsteilen gemacht, die teils allerdings nicht ganz so ernst zu nehmen waren. Von einer Hänge- über eine Schwimmbrücke, bis hin zu einer Ausführung aus Kunststoff war alles vertreten.

Doch nun ist das Bauwerk vollendet, und bestand am Samstag seinen ersten Härtetest. Vor Hunderten von Schaulustigen verlas auch Franz Wild als "heimlicher Ortsvorsteher" von Allmendshofen seine Dankesworte. "Endlich sind die Zeiten vorbei, wo wir als Allmendshofener nicht mit guten Tag begrüßt wurden, sondern mit der Frage, was macht denn die Bruck?", sagte Wild. "Ab heute können wir erwidern, die Bruck ist fertig". Auch OB Pauly scherzte noch: "So, nun ist Allmendshofen mit Bauwerken für die nächsten Jahre gut aufgestellt", erntete aber prompt leise, nicht böse gemeinte Pfiffe. "Ein Stadion oder eine Tribüne für die Fußballer der DJK wären auch noch eine lohnende Investition", witzelte ein Besucher.

Natürlich gehört zu einer Brückeneinweihung auch die Segnung durch die Kirche. Dies übernahm Priester Markus Ramminger, der mit einigen launigen Worten die Brücke segnete. Wolfgang Gut war es dann, der auch noch in die "Bütt" sprang, und mit seiner gekonnten Comedy-Ader noch einen Reim auf die Geschichte der früheren Riedbrücke verlas. Im Anschluss wurde die Brücke dann freigegeben.

Ein Traktorkonvoi – vor allem mit ältern Modellen – unterzog die Brücke einem ersten Leistungstest, die sie natürlich mit Bravour bestand. Auch die Aufener Musik, die die Einweihung musikalisch begleitete, marschierte in Formation über den Neubau. Im Anschluss wurde auf der Straße rund um die neue Riedbrücke kräftig gefeiert.