Aktionäre sitzen in der Hauptversammlung der Firma Sto in den Donauhallen. Foto: Wursthorn Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Unternehmen steigert Umsatz um drei Prozent / Aktie legt kräftig zu

Donaueschingen/Stühlingen (wur). Bei Sto bleibt wieder mehr Geld in der Kasse liegen: Das Ergebnis nach Steuern stieg im Geschäftsjahr 2017 um zehn auf 55,8 Millionen Euro. Das hat Folgen für die Aktionäre, von denen ein großer Teil am Donnerstag an der Hauptversammlung in der Donauhalle teilnahm.

Die Aktie legte kräftig zu, die Ausschüttungsrendite von Stamm- wie Vorzugsaktie beträgt etwa vier Prozent. Den Umsatz steigerte der führende Anbieter hochwertiger Fassadensysteme mit Sitz in Stühllingen um die in etwa prognostizierten 3,8 Prozent auf 1,277 Milliarden Euro.

Um knapp 35 auf 571 Millionen Euro erhöht haben sich aufgrund der weltweit guten Konjunktur die Materialaufwendungen, verringert haben sich laut Vorstandssprecher Rainer Hüttenberger die Personalkosten. Sie gingen vor dem Hintergrund des Programms New Balance um zwei Prozent/sieben Millionen Euro auf 341,9 Millionen Euro zurück. Ab Mitte 2017 griff ein Einsparprogramm, das in Deutschland 53 Stellen (am Hauptstandort Weizen 28) kostete und zu Abstrichen bei Vergütungsanteilen und Sozialleistungen führte.

Zugelegt hat der Umsatz im Kernbereich Fassadensysteme, einem Sorgenkind der vergangenen Jahre. Nicht gelungen ist es Sto, vom Bauboom zu partizipieren, räumte Hüttenberger ein. Die Gesamtkosten für Baupreise haben sich in den vergangenen Jahren deutlich stärker erhöht als die für Dämmstoffe. Hüttenberger machte dafür fehlende Richtungsaussagen der Politik verantwortlich, auf die Sto mit einer Aufklärungs- und Informationskampagne reagiert.

Ein anderer Zusammenhang resultiert aus dem angespannten Wohnungsmarkt. Wenn die Menschen seltener umziehen, fallen weniger Renovierungen an.

Am Jahresende 2017 beschäftigte der inzwischen offizielle "Weltmarktführer für Wärmedämm-Verbundsysteme" (WDVS) weltweit 5308 Mitarbeiter, ein Zuwachs um 57 Köpfe. Dabei verringerte sich die Personalzahl in Deutschland um marginale elf Stellen auf 2884 Personen. Ins umfangreiche Berufsausbildungsprogramm von Sto sind 199 Auszubildende sowie Studenten der Dualen Hochschule eingebunden.

Den, so Hüttenberger, "schmerzhaften Einschnitten" für die Belegschaft im vergangenen Jahr sollen langfristig angelegte Wachstumsinitiativen folgen. Prozesse seien zu optimieren, der Vertrieb nehme sich verstärkt Zielgruppen vor und die Chancen der Digitalisierung sollen in der neuen Unternehmenseinheit "Digitales Bauen" konsequenter erschlossen werden. Sie kümmert sich um zukunftsweisende Schlüsseltechnologien, knüpft Experten-Netzwerke und treibt die neue 3D-Planungsplattform voran, die für Planen, Bauen und Betreiben eines Objektes einen digitalen Zwilling des Gebäudes erstellt.

In Donaueschingen unterhält Sto seit 1992 einen der bedeutsamsten der 30 Produktionsbetriebe. 75 Mitarbeiter fertigen hier überwiegend Mörtelprodukte und Deckputze. In Donaueschingen ist auch die Vertriebsleitung der Verkaufsregion Baden-Württemberg angesiedelt. Die Vertriebsmannschaft des Standorts zählt 70 Mitarbeiter.