Der Donaueschinger Bahnhof am Abend in der vorvergangenen Woche. An diesem Tag war das gesamte Areal erst im Laufe des Vormittags geräumt worden. Ein Ärgernis. Foto: Wursthorn Foto: Schwarzwälder Bote

Winterdienstpanne: Bahn sieht nach eigenen Angaben keine Möglichkeit, die Abläufe zu ändern

Donaueschingen (wur). Donnerstagmorgen, am Bahnhof liegt der Neuschnee knöchelhoch. Kein Räumdienst ist in Sicht, Passanten und Fahrgäste gehen mit vorsichtigen Schritten ihrer Wege. Eine Winterdienstpanne, welche die Deutsche Bahn zu verantworten hat. Zwei Wochen später bleibt es offen, ob das Unternehmen für eine ähnliche Situation besser gewappnet wäre.

Damals waren aufgrund des heftigen Schneefalls in der Nacht Verkehrsflächen und Bahnsteige erst im Laufe des Vormittags geräumt worden. Eine Antwort der Bahn verwies auf einen bestehenden Räum- und Streuplan, der in einer festgelegten Reihenfolge abgearbeitet wird. Allein für den Bahnhof Donaueschingen weist die Arbeitsanweisung Bahnsteige, Zuwegungen, Parkflächen und Gehwege mit einer Gesamtfläche von 4281 Quadratmeter aus.

Ein Bahnsprecher erinnerte auf Nachfrage an die besonderen Wetterumstände des monierten Werktags. Damals habe es flächendeckend geschneit, so dass im Prinzip alle etwa 200 Bahnhöfe, die zum Bahnhofsmanagement gehören, winterdienstlich zu bearbeiten waren.

Und in Zukunft? Ganz offenbar haben Fußgänger, die sich im Bereich eines Bahnhofs bewegen, der früher an der Räumkette liegt, bessere Chancen, trockenen Fußes zu ihrem Ziel zu kommen. Doch für den Donaueschinger Bahnhof gelingt der Bahn keine Aussage, welche Priorität die Liegenschaft in der Ausführungsreihenfolge genießt.

Die Platzierung der Bahnhöfe auf der Tour obliege dem Auftragnehmer in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Nachunternehmern, sagte der Bahnsprecher. Nähere Details zu nennen, verbiete der Datenschutz.

Ein vom zuständigen Bahnhofsmanagement Freiburg ausgearbeiteter Rahmenvertrag regelt die zu bearbeitenden Flächen. Ein per Uhrzeit definiertes Ende der Arbeiten sei nicht fixiert. In der Regel können man erwarten, dass die Flächen vor Beginn der Rushhour geräumt sind, meinte der Sprecher.

Über die Räumdefizite vorvergangene Woche hatte eine Leserin informiert. Sie bekam später Post von der Bahn-Winterdienstzentrale. Bedauern war dem Schreiben nicht zu entnehmen.