Brettspiel-Abend statt Wettbewerb gegen den Computer: So heißt es demnächst einmal im Monat in der Stadtbibliothek. Leiterin Christiane Lange (links) und Marjana Jürck freuen sich über das neue Angebot. Foto: Wursthorn Foto: Schwarzwälder Bote

Die Stadtbibliothek entwickelt sich immer stärker zum Dritten Ort. Das ist,

Die Stadtbibliothek entwickelt sich immer stärker zum Dritten Ort. Das ist, wie es Leiterin Christiane Lange es erklärt, eine Alternative zum Arbeits- und Wohnumfeld.

Die Gebühr für den Leseausweis in der Stadtbibliothek beträgt für Erwachsene 27 Euro pro Jahr bei Barzahlung und 22 Euro bei Abbuchung. Eine Art Schnupper-Abo für drei Monate ist für neun Euro zu haben. Für Kinder und Jugendliche, die sich in Ausbildung befinden, ist der Ausweis kostenlos. Der Leseausweis berechtigt die Leser, mit der sogenannten "Onleihe" den Online-Verbund "Schwarzwald-Alb-Donau", kurz Schwalbe zu nutzen. Gleiches gilt für das Portal "filmfriend", das Filme und Serien als Streamingdienst anbietet.

Donaueschingen (wur). Eine zusätzliche Einladung, die Einrichtung am Max-Rieple-Platz nicht nur zum Ausleihen, Lesen, Recherchieren oder Arbeiten zu nutzen, feiert am Freitag, 27. März, Premiere.

Stefanie Dengler bringt neue Idee des Spieleabends ein

Um 18 Uhr findet der erste Spieleabend statt. Weitere sollen jeweils am letzten Freitag im Monat folgen. Aufgebracht hat die Idee eine relativ neue Mitarbeiterin. Stefanie Dengler spielt selbst gerne und kann bei den Spielregeln helfen, wenn sich Gruppen aus Jugendlichen und Erwachsenen um ein bisher unbekanntes Brett- oder Kartenspiel scharen. Die Spiele werden dem Bibliotheksfundus entnommen, bleiben aber generell ausleihbar.

Die zusätzlichen Öffnungszeiten kommen gut an

Gut angenommen würden laut Lange die seit einem Jahr angebotenen zusätzlichen Öffnungszeiten am Freitagvormittag. Das spiegelt sich in den Besucherzahlen. 43 712 Bibliotheksbesucher 2019, das Alter lässt sich durch die einfache Art der Zählung nicht ergründen, bedeuten ein Plus von rund vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehr Öffnungszeiten seien seitens der Nutzer zwar meist wünschenswert, mit der aktuellen Personaldecke aber nicht leistbar, so Lange.

Auch wenn exakte Zahlen noch nicht vorliegen, hat sich 2019 auch der Trend zu digitalen Medien fortgesetzt. Der Online-Verbund Schwalbe mit mehr als 30 000 Medieneinheiten hat den physischen Bestand der Stadtbibliothek inzwischen überflügelt. Von den rund 2300 Besitzern eines Bibliotheksausweises dürften sich im vergangenen Jahr mehr als 500 via Schwalbe bedient haben. Hoch ist die Zahl der Ausleihungen. Im Schnitt waren es pro Person etwa zwei im Monat. Hier gelte: Je größer das Angebot, desto höher auch die Zahl der Ausleihungen.

Auch spezielle Lesungen, Vorträge und Theater gehören zum Programm

Die Spieleabende, aber auch Lesungen, wie demnächst wieder zum Weltfrauentag, Vorträge und Theater gehören zum Ansatz, die Menschen in die Bibliothek zu holen. "Viele bringen ihre Laptops mit und nutzen hier das kostenlose Wlan, um Informationen zu sammeln", erzählt Lange. Deshalb möchte sie in diesem oder im nächsten Jahr zusätzliche Ruhearbeitsplätze schaffen. Das geschieht auf Kosten der einen oder anderen Regalreihe, die entfernt wird.

Bei den Neuanschaffungen setzt die Bibliothek auf eine Viertelregelung. Romane, Kinder- und Jugendbücher, Sachbücher und Digitales werden in etwa in gleichen Etatchargen angeschafft.

Für Datenbanken etwa gibt es ein zusätzliches Budget. "Wir nehmen auch gerne Anregungen von Nutzern an", meint Christiane Lange zur Anschaffungspraxis. Eine sehnsüchtig erwartete Neuerscheinung kann relativ schnell im Regal stehen. Mindestens einmal in der Woche gehen Bestellungen raus.

Die Stadtbibliothek Donaueschingen wird auf rechnerisch 2,4 Personalstellen von vier Mitarbeiterinnen geführt. Neben Christiane Lange sind das Marjana Jürck, Christine Seiffert und Stefanie Dengler.