Die Renaturierung der Stillen Musel (Bild) ist anschaulich für den "Rückbau" der oberen Donau. Schon in absehbarer Zeit wird auch die Donau auf zumindest einem Kilometer häufiger "gurgeln" sowie Steine und Kies freilegen. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder-Bote

Renaturierung der oberen Donau geht voran

Von Florian Hahnel

Donaueschingen. Bei der Renaturierung der oberen Donau (wir berichteten) ist ein "Hilfsarbeiter" mit kräftigen Zähnen eingebunden: Der Biber.

Nager hatkaum nochnatürliche Feinde

"Lediglich" ein Donau-Kilometer wird bereits bis zum Jahresende überwiegend per Maschinenkraft zurückgebaut, ein oft schwimmender Vierbeiner gesellt sich zu Bagger und Co.. Laut Oliver Stenzel vom Freiburger Regierungspräsidium (RP) "ist der Biber in gewisser Weise dort weiter tätig, wo nicht mehr abgetragen oder ausgehoben wird".

"Der Biber hilft uns also", so Stenzel, zudem geht dieser ganz umsonst ans Werk. Die Donau-Renaturierung kostet eine Million Euro, der Biber will nichts, seine Ruhe ausgenommen. Diese wird ihm bekanntlich über ein Schutzprogramm und per Federführung der Biber-Beauftragten und Biologin Bettina Sättele (RP) gewährt, als zweitgrößter Nager des Erdballs hat dieser auf der Baar übrigens kaum noch natürliche Feinde.

Das Überlinger Planungsbüro "365 Grad" ebnet überwiegend ein und lenkt die Donau in "Kurven", der Biber fällt gern Gehölze, baut Dämme, Burgen und Höhlen. Seine Renaturierung läuft also ganz anders ab, unter anderem Stenzel nimmt das gelassen: "Ohnehin müssen wir sehen, wie sich die jetzigen Maßnahmen in 20 oder 30 Jahren auswirken, auch, was die Tierwelt anbelangt."

Landwirte lieben den Biber und übrigens auch die Bisamratte nicht unbedingt. Mit einem Traktor nahe eines Bach- oder Flussufers rollen kann hin und wieder problematisch werden, wenn im Untergrund Hohlräume gegraben wurden.

Nochmals Stenzel: "Die Renaturierung des ersten Donaukilometers findet natürlich auf eigenem oder erworbenem Boden statt, diesbezüglich gaben sich Stadt, Fürstenhaus und auch Landwirte kooperativ. Der Flächenerwerb ist immer eine spezielle und mitunter zeitraubende Angelegenheit."