Nadine Jaklitsch und ihre Familie sind glücklich und dankbar für die große Unterstützung der vielen Spender, die schon nach kurzer Zeit eine zweite Delfintherapie ermöglichten. Foto: Bombardi

Riesige Spendenbereitschaft ermöglicht behinderten Nadine Jaklitsch und ihrer Familie Aufenthalt auf Curacao.

Donaueschingen - Im vergangenen Oktober startete Familie Jaklitsch in den sozialen Medien, der Presse und in ihrem Heimatort Pfohren einen Spendenaufruf. Ziel war es, mit einer zweiten Delfintherapie den Alltag ihrer schwer behinderten Tochter Nadine zu verbessern.

Schon bei der ersten Delfintherapie in der Türkei vor rund zehn Jahren war der Erfolg unverkennbar. Und auch die jüngste Reise hat Nadine unendlich gut getan.

13. 000 Euro kostet die ganzheitliche Therapie, die von den Krankenkassen nicht finanziert wird. Doch die Jaklitschs gaben nicht auf und entschieden sich für einen Spendenaufruf. "Wir waren unsicher, ob das in der Bevölkerung gut ankommt. Doch unsere Devise lautet: Die Hoffnung stirbt zuletzt", so Roland und Elke Jaklitsch. Ihre Tochter Nadine ist auf Grund eines Gendefekts schwer behindert, da sie im Alter von acht Wochen eine schwere Gehirnblutung hatte. Seither wird sie rund um die Uhr von ihrer Familie betreut.

Der Spendenaufruf löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus, die sich schon bald weit über die Grenzen Pfohrens erstreckte. "Normalerweise haben wir mit zwei bis drei Jahren bis zur Finanzierung der zweiten Delfintherapie gerechnet. Jetzt ist das bereits nach wenigen Monaten geglückt", freuen sich die Eltern.

Elke und Roland Jaklitsch berichten von den Anfängen, als im vergangenen Sommer Nadines Schwester Tatjana eine Homepage unter der Titel "Helft mit – Nadine braucht Delfintherapie" erstellte. Ein anonymer Geschäftsmann legte danach den finanziellen Grundstock für eine Aktion, deren Resultat die Jaklitschs immer noch nicht richtig fassen können. Vereine starteten die unterschiedlichsten Benefiz- und Spendenaktionen, Industrie und Gewerbe zeigten sich spendabel. "Einmal sprach mich ein Mann an der Tankstelle auf Nadine an und drückte mir 50 Euro in die Hand", ist Roland Jaklitsch überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Menschen. "Wir sind allen dankbar, die uns in einem derartigen Tempo und riesiger Resonanz unterstützten", fügt Ehefrau Elke Jaklitsch an. "Es war ein Traum, die zweite Delfintherapie angehen zu können", bemerkt Tatjana. "Ich bin froh, dass es so viele verständnisvolle Menschen gibt, die bereit sind, sich für besondere Menschen wie Nadine einzusetzen". Auch für Tatjana war es eine riesige Freude, bei der zweiten Delfintherapie dabei zu sein.

Dank der Geschwindigkeit, mit der die Spenden eingingen, konnte der Termin in die Sommerferien gelegt werden. Nadine und ihre Familie befanden sich auf Curacao, wo die Delfintherapie deutliche Erfolge zeigte. "Der Erfolg der Delfintherapie basiert auf ihrem ganzheitlichen Ansatz, der das Engagement der kompletten Familie einbezieht. Jeden Abend wurden mit uns die erzielten Fortschritte und die nächsten Behandlungsschritte besprochen", so Elke Jaklitsch. Alle hoffen, dass die Behandlungen dazu beitragen, dass Nadine einmal laufen kann – wenigstens ein paar Schritte.

Dass Nadine überhaupt leben kann, grenzt an ein Wunder. Die Ärzte hatten sie schon längst aufgegeben, als Nadine dank des eisernen Willens der sie umsorgenden Eltern wieder selbstständig zu atmen begann. Ein Anfang war gemacht und schon 2004 folgte in der Türkei die erste Delfintherapie.

"Die Spendenaktion öffnete uns einmal mehr die Augen für das Gute im Menschen", wissen die Jakltischs von ausschließlich positiven Begegnungen zu berichten. Neben dem finanziellen Engagement vieler Privatpersonen bleiben ihnen auch die Spendenaktionen der Vereine in bleibender Erinnerung.