Um sich besser kennen zu lernen, unternemen die Auszubildenden eine Kanutour ins Neckartal. Foto: Filipp

Auftragsbücher der Südbadischen Gummiwerke Neudingen sind gut gefüllt. Innovative Verfahrenstechniken sichern marktführende Rolle.

Donaueschingen-Neudingen - Seit 60 Jahren gibt es die Südbadischen Gummiwerke (SBG) in Neudingen mit 100 Mitarbeitern. Der Spezialist für Kautschuk und elastomere Verbundwerkstoff ist durch sein Know-How von der Mikrovulkanisation bis hin zu großvolumigen Formteilen zum international gefragten Unternehmenavancier, wie die Kundenliste von Airbus Industrie bis Vorwerk (Thermomix) belegen. Auch Atemmasken von Feuerwehr und Bundeswehr werden im Neudinger Labor entwickelt. Bis zu 1800 verschiedene Artikel listen sich heute im Produktkatalog auf.

2004 konnte man in dem Donaueschinger Ortsteil erst das 50-jährige Bestehen feiern, den 1982 die Familien Kutzner und Trissler vom Ehepaar Merckle übernommen hatten. 1999 traten Andrea Kutzner und Martina Trissler als Gesellschafterinnen ein, das bis dato hauptsächlich noch technische Gummiformteile fertigte. Ein Jahr darauf wurde Dietmar Boley in die Geschäftsführung berufen, das Produktportfolio auf Gummimetall- und Gummiverbundteile erweitert. Mit der neuen Fertigungshalle konnte die Silikonfertigung 2001 in neue Räumlichkeiten verlagert werden, ein letztes Vorhaben auch von Eberhard Kutzner und Heinrich Trissler, die 2002 in den Ruhestand gingen.

Mit der Aufstockung auf das bisherige Verwaltungsgebäude 2009, setzte das Unternehmen den Investitionskurs fort.

Vor allem innovative Verfahrenstechniken wie das Kompressionsverfahren, das Transfer-Moulding-Verfahren und das Injection-Moulding-Verfahren (Spritzgießverfahren) überwiegend für Großserien sichern eine marktführende Rolle. Die HPS Gummifabrik Heymer in Meuselwitz (Thüringen) als Tochterfirma übernimmt heute Kleinserien, die sich auf den Produktionslinien in Neudingen nicht rentabel herstellen lasen.

Auch in Sachen Ausbildungsmotivation geht das Unternehmen fortschrittliche Wege. So unternahm die neue Azubigruppe einen Ausflug, zum Kennenlernen ins Neckartal. Eine gemeinsame Kanutour führte über 14 Kilometer von Jagstfeld nach Hassmersheim. Ziel war das Indianer-Tipi-Camp.

Der Indianer Ma Kai Peye (Wintersturm) begrüßte die Azubis in seinem Zeremonienzelt und lud sie ein in die traditionelle Welt der Plains-Indianer. Bei interessanten Gesprächen, Storytelling, Riten, Gesang, Flöten- und Trommelspiel ließ er den Zauber vergangener Tage wieder aufleben. Der indianische Feuertopf vom Lagerfeuer im Tipi wurde zum kulinarischen Erlebnis, bevor in den traditionellen Tipis anschließend übernachtet wurde.