GUB-Fraktionssprecherin Claudia Jarsumbek hört auf. Am Dienstag, 25. September, sitzt sie letztmals am Ratstisch Foto: Sigwart Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Richterin und GUB-Fraktionssprecherin scheidet nach 14 Jahren aus

Donaueschingen (jak). Den ganzen Sommer über hat sich Claudia Jarsumbek mit der Frage beschäftigt, ob sie bei der Kommunalwahl im Mai noch einmal antreten will. Die Antwort hat die GUB-Fraktionssprecherin gefunden: Nein, sie wird nicht noch einmal kandidieren.

"Und dann war es für mich eigentlich logisch, dass ich auch gleich ganz aufhören kann", sagt die Richterin, die im Mai 2017 zur Vizepräsidentin des Landgerichts Waldshut-Tiengen ernannt worden ist. So wird Claudia Jarsumbek am Dienstag, 25. September, zum letzten Mal am Ratstisch sitzen. Bei den Haushaltsberatungen wird sie nicht mehr dabei sein. "Ich wollte meinem Nachfolger kein Päckchen schnüren, das er dann womöglich ganz anders sieht", sagt Jarsumbek.

Terminlich wären die Haushaltsberatungen für sie eine Herausforderung geworden. Das ist auch der Grund, warum sie nun aufhört. Die neue Arbeitsstelle nimmt viel Zeit in Anspruch, und Fraktionssprecherin ist man auch nicht gerade nebenher. Beides zusammen bedeutete für sie seither ein gehöriges Jonglieren, um beiden Verpflichtungen gerecht werden zu können. Klar, es wäre auch mit weniger Einsatz gegangen: "Aber das ist nicht das, was ich von einem Gemeinderat und von mir als Fraktionssprecherin erwarte." 14 Jahre hat Jarsumbek die Geschicke der GUB gelenkt. 2004 trat sie bei der Kommunalwahl erstmals an. "Ich bin sofort in den Gemeinderat gekommen, womit ich nie gerechnet hatte", blickt sie zurück. Wenige Monate später übernahm sie von Claudia Weishaar die Rolle der Fraktionssprecherin. Ihr Wort wurde nicht nur gehört, sondern hatte auch Gewicht.

Besonders die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hatte sich Claudia Jarsumbek auf die Fahnen geschrieben: erweiterte Öffnungszeiten und Mittagessen in den Kindergärten und auch die Ferienbetreuung lagen ihr am Herzen. Auch an die Erweiterung des Golfplatzes, der zu Konflikten mit den Landwirten geführt hatte, ist ihr noch gut in Erinnerung. "Da haben wir eine schöne Lösung gefunden." Dann gab es noch die Donauhallen. "Ohne die Gegenbewegung, die wir gestartet haben, wäre das wohl nichts geworden." Auch die Sanierung des Residenzbereiches und die Rettung des Reitturniers stehen auf ihrer Liste für besonderes gelungene Projekte.

Martin Auer rückt nach

Ein bisschen Wehmut ist bei ihrem Abschied schon dabei. Leicht habe sie sich die Entscheidung auf keinen Fall gemacht. Aber: "Alles hat seine Zeit, und ich habe das Gefühl, dass diese Zeit nun zu Ende ist", sagt sie.

Claudia Jarsumbeks Platz für die GUB am Ratstisch wird der Bankkaufmann Martin Auer übernehmen. Wer allerdings zukünftig die GUB-Fraktion anführen wird, ist noch offen. Gespräche werden demnächst geführt, das Ergebnis soll dann zur Gemeinderatssitzung am 25. September feststehen.