Ein Absperrband der Polizei verhindert am Dienstagnachmittag den Zutritt in das Schreibwarengeschäft Morath. Kurz zuvor trug sich hier ein Überfall zu. Foto: Singler

Schreibwarengeschäft des 85-Jährigen am Dienstagnachmittag ausgeraubt. Nachbarschaft hat nichts mitbekommen.

Donaueschingen - Es war nachmittags um 15.23 Uhr, als die Polizei in die Donaueschinger Mühlenstraße gerufen wird. Mitten am Tag soll dort das Schreibwarengeschäft von Bruno Morath überfallen worden sein.

Erst im April feierte Morath noch seinen 85. Geburtstag. Und äußerte damals der Presse: "Ich habe geplant, bis 90 weiterzumachen, und dann gehe ich in Frührente." Stets erfreute sich der Geschäftsmann aus Wolterdingen an seiner "sehr netten Stammkundschaft, die auch gern ein Schwätzchen mit mir hält, und die ich nicht missen möchte".

Ladenbesitzer wird ärztlich behandelt

Nun wurde Morath also ausgerechnet an seinem Wohlfühlort zum Opfer eines Raubes, wie auf Nachfrage der Zeitung vonseiten der Polizei zu erfahren ist: "Ich kann bestätigen, dass dort etwas vorgefallen ist", so Pressesprecherin Tatjana Deggelmann. Und weiter: "Der Vorfall wird als Raub deklariert." Weiteres könne sie zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht sagen. Denn jetzt müsse erst einmal ermittelt werden.

Beim Blick auf den Laden am Dienstag um kurz nach 16 Uhr, sind unter anderem ein Krankenwagen sowie Beamte der Kriminalpolizei präsent. "Es handelt sich um einen Geschädigten, nämlich den Ladenbesitzer. Er wird momentan ärztlich behandelt", bestätigt ein Polizist die Identität des gebürtigen Hüfingers Morath.

Nachbarschaft hat nichts mitbekommen

Dieser absolvierte von 1948 bis 1951 eine kaufmännische Lehre in Schwenningen, widmete sich in der Folge aber jahrelang anderen Projekten – etwa als Bauhelfer oder Baumonteur. Mitte der 1960er-Jahre eröffnete er ein Lebensmittelgeschäft an der Donaueschinger Wasserstraße, welches er aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 1980 schließen musste. 1988 folgte dann der Startschuss für das Schreibwarengeschäft.

Hat jemand etwas gesehen? Die direkte Nachbarschaft scheint derweil nichts von dem Überfall mitbekommen zu haben. "Wir waren ganz überrascht, als auf einmal ein Polizeiaufgebot vorfuhr", erzählt eine Ladenbesitzerin.