Foto: Bartler

Teil des Gebäudes in Käferstraße steht in Vollbrand. Ein Bewohner atmet Rauch ein und wird in Klinik gebracht.

Donaueschingen - Die Feuerwehr Donaueschingen musste am Pfingstmontag nicht nur ausrücken, sondern auch noch die höchste Alarmierungsstufe, die es für Donaueschingen gibt, ausgerufen.

Gebäudebrand und eine vermisste Person: Mit 66 Mann der Abteilungen Stadt, Pfohren und Wolterdingen war die Feuerwehr bei der ehemaligen Bäckerei Gleichauf im Einsatz, wo der Anbau brannte.

"Bei unserem Eintreffen hatten wir eine sehr starke Rauchentwicklung", sagt Einsatzleiter Martin Kiefer, der auch gleichzeitig der Kommandant der Stadtabteilung ist. Betroffen war der Anbau er ehemaligen Bäckerei, der sich an der Wasserstraße befindet. Während von außen kaum Flammen zu sehen waren, wütete im Inneren das Feuer. "Es stellt sich heraus, dass die vermisste Person nicht mehr im Gebäude war", erklärt Kiefer. Während wohl im Anbau eine Person gelebt hat, steht im vorderen Teil des Gebäudes nicht nur die Backstube leer, sondern auch der Wohnbereich. Obwohl der einzige Bewohner rechtzeitig das Gebäude verlassen konnte, erlitt er eine Rauchvergiftung und musste im Klinikum behandelt werden. Nachdem es nicht mehr um die Menschenrettung ging, lag der Fokus der Feuerwehr auf der Brandbekämpfung. Die Polizei evakuierte derweil das angrenzende Gebäude in der Wasserstraße.

Schnell unter Kontrolle

Den Brand hatte die Wehr schnell unter Kontrolle, doch der Schaden ist immens. Laut Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidium Konstanz ist die Schadenshöhe noch nicht zu beziffern, werde aber über 250 000 Euro liegen. Die Polizei hat zwar die Ermittlungen gleich aufgenommen, aber die Ursache für den Brand konnte noch nicht abschließend festgestellt werden. Das Gebäude ist mittlerweile beschlagnahmt, und die Ermittlungen werden fortgeführt.

Kommandant Gerd Wimmer zeigte sich mit der Arbeit seiner Kameraden zufrieden: "Bis auf ein paar Kleinigkeiten hat alles gepasst", erklärte Wimmer. Auch wenn die Feuerwehr aktuell aufgrund der Corona-Bestimmungen mit mehr Fahrzeugen ausrücken musste, alle standen an der richtigen Stelle.

Und als das Hydrantennetz vor Ort etwas schwächelte, wurde schnell eine Ersatzversorgung aufgebaut – die Brigach liegt schließlich nicht weit, und so konnte auch deren Wasser fürs Löschen verwendet werden.

Wichtiges Augenmerk für Wimmer war auch die Versorgung der Feuerwehrmänner mit Wasser: bei sommerlichen Temperaturen und der schweren Einsatzkleidung sei das, erklärte er, ein wichtiger Punkt.

Seit dem Tod von Friedebert Gleichauf im November 2018 hat die Bäckerei geschlossen und das Wohnhaus steht leer. Lediglich im Anbau soll seit Kurzem jemand gewohnt haben. Sohn Matthias Gleichauf äußerte erst vergangene Woche, dass er wohl 2021 oder 2022 den Umbau seines Elternhauses in Angriff nehmen werde. Der Anbau, der gebrannt hat, sollte abgerissen werden. Pläne für einen Neubau gebe es schon. In sechster Generation hat Matthias Gleichauf den Bäckerberuf gelernt, hat aus gesundheitlichen Grünen jedoch umgeschult.