Die Fürstenberg Brauerei spielt eine Rolle in der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Foto: (Archivfoto) Simon

Brauerei bietet Grundstoff zur regionalen Herstellung von Desinfektionsmittel. 880 Liter konzentrierter Alkohol.

Donaueschingen - Das alkoholfreie Bier der Fürstenberg Brauerei spielt eine Rolle in der Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Bernhard Neunhoeffer überwacht an der 2019 angeschafften Entalkoholisierungsanlage den Produktionsprozess. Am Ende der speziellen Produktionskette steht ein Desinfektionsmittel. Dass die traditionsreiche Brauerei dahinter steckt, ahnen beispielsweise die wenigsten Donaueschinger Schüler, wenn sie sich am Eingang zu ihrer Schule die Hände desinfizieren. Hinter dem "Bier-Desinfektionsmittel" steht die Tatsache, dass die Fürstenberg-Brauerei Alkohol spendiert hat, den sie aus ihrer Entalkoholisierungsanlage gewinnt. 880 Liter konzentrierter Alkohol entstehen bei der Produktion alkoholfreien Bieres aus der Anlage.

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Zweite Station: Michael Ernst von der Sonnenapotheke am Bahnhof verwandelt den Bieralkohol in steriler Umgebung nach einem Rezept der Weltgesundheitsorganisation zu Handdesinfektionsmittel. Bei ihm landet der von der Brauerei an die Stadt gespendete Alkohol, der normalerweise sehr stark verdünnt in das Abwasser gelangt.

Dritte Station: Michael Otto von der Zentralen Beschaffung der Stadtverwaltung organisiert die Verteilung des in der Donaustadt hergestellten Handdesinfektionsmittels an die Schulen.

Vierte Station: Michael Otto (rechts) von der Zentralen Beschaffung der Stadtverwaltung übergibt das Mittel an die örtlichen Schulen – auf unserem Bild zu sehen ist der Leiter des Fürstenberg-Gymnasiums, Mario Mosbacher.

Fünfte Station: "Wir benötigen pro Woche mindestens 20 bis 30 Liter Desinfektionsmittel", schätzt Schulleiter Mario Mosbacher.

Unkomplizierte Hilfe

Sechste Station: Auch im Donaueschinger Bürgeramt im Rathaus II gibt es das vor Ort gewonnene Handdesinfektionsmittel. Auf unserem Bild probiert das gerade Helga Faller aus. Den wenigsten Bürgern dürfte bewusst sein, dass sie ein Nebenprodukt alkoholfreien Bieres verwenden.

Siebte Station: Auch die Donaueschinger Realschüler nutzen das Handdesinfektionsmittel, das ursprünglich aus Fürstenberg-Bier gewonnen wurde. Wenn der Schulbetrieb wieder anläuft, ist auch hier mit einem enormen Bedarf an dem Desinfektionsmittel aus der Stadt zu rechnen.

Angesichts steigender Desinfektionsmittel-Preise während der andauernden Corona-Pandemie ist das Donaueschinger Modell auch ein Beispiel dafür, dass sich ortsansässige Firmen und Institutionen, jeder mit seinem Können und Fachwissen, für unkomplizierte Hilfe und kurze und regionale Produktionsverfahren und -wege ergänzen können.