Bei der Jahresausstellung der Künstlergilde blickt Ulrich Zandona (Bräunlingen) durch sein Werk "Ohne Titel". Fotos: Sigwart Foto: Schwarzwälder-Bote

40. Jahresausstellung der Künstlergilde Donaueschingen / Vielfalt der Techniken besticht / Gründungsmitglied dabei

Von Dietmar Schindler Donaueschingen. Großzügig stehen die Stellwände im Bartóksaal der Donauhallen. Ein reges Treiben herrscht in den breiten Gängen. Die Künstler hängen ihre Kunstwerke – Ölbilder, Fotokunst oder Aquarelle – auf. Gestellt werden Skulpturen oder eigenwillige Montagen. Die Besucher der 40. Jahresausstellung werden beim Betrachten oft zum Denken angeregt. Kunstwerke ohne Titel regen jegliche Diskussion an. So soll es eigentlich sein. Die Werke wühlen auf, suchen nach Antworten, die recht konträr sein können. So richtig reiben können sich Kunstkenner oder Laien an den unterschiedlichen Aussagen. Dies schafft die Künstlergilde Donaueschingen immer wieder von Neuem. 26 Kunstschaffende stellen ihre Werke aus. Dies sind aus Donaueschingen Mohamed Ali Baker, Uwe Engler, Christel Lang, Helmuth Sabrowski und Uta Spänle. Aus Villingen-Schwenningen kommen Karin Engler-Rapp, Stefan Kees, Panka Chirer-Geyer, Karina Sandmann-Maier, Charly Walter und Wolfgang Zimmermann. Aus Bräunlingen dabei sind Irene Huber, Ruth Marlier und Ulrich Zandona. Aus Blumberg kommen Gerold F. K. Huber, Jörg Michaelis und Josef Rösch. Zu bewundern sind auch die Werke von Susanne Hendricks (Konstanz), Marita Hornberger (Owingen), Volker Bahr (Hüfingen), Eva Baumgartl (Meersburg), Erika Lohner (Friedrichshafen), Monika Rosenberger (Überlingen), Ulrike Fritsch (Löffingen), Hans Russenberger (Schleitheim/Schweiz) und Verena Wanner (Neunkirch/Schweiz).

Der Senior Helmuth Sabrowski ist mit knapp 80 Jahren das noch einzig lebende Gründungsmitglied der Künstlergilde. Er hat meist in der freien Natur gearbeitet, sagte er unserer Zeitung. Seine Aquarelle bestechen.

Mohamed Ali Baker wartet mit der "Komponistin Farben" und "Farbliche Laune" in Öl auf Leinwand auf. Der international philosophierende Künstler gab schon mehr als 50 Ausstellungen in Europa, Kanada und dem Orient. Der am Donauursprung wohnende Künstler übersetzt in seinen Werken die Musik und Dichtung in die Farben rot und blau – die Lebensfarben.

Eine Skulptur, die einmal berührt werden darf, nennt sich "Can I help you" von Charly Walter. Die Heilerin Fatima hört sich die Wünsche des Betrachters an. Dieser kann dann zum Dank die Hand berühren, die dann gegen ein Holz schlägt. Im Hintergrund runden "Sterne" in Lack-Pigment-Arbeit das Thema ab. Hand Russenberger wiederum setzt auf "Kristalline Form II Marmor", das ganze getragen von rostigem Baustahlgeflecht. So wandern die Blicke auf den Boden.

Ulrich Zandona wiederum betitelt seine fliegenden Kistchen "Ohne Titel". Da darf sich der Betrachter seine Gedanken machen.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der Kunstwerke, die in den nächsten Tagen in der Donaueschinger Donauhallen gezeigt werden. Die Künstler haben auch eine soziale Ader. Der Erlös in diesem Jahr ist für Refugio im Schwarzwald-Baar-Kreis vorgesehen.

Weitere Informationen: Jahresausstellung der Künstlergilde bis Sonntag, 9. Dezember. Vernissage mit Laudatorin Claudia Knab ist am Freitag, 30. November, 19.30 Uhr. Geöffnet ist die Ausstellung von Montag bis Freitag, von 15 bis 18 Uhr, sowie Samstag und Sonntag, von 10 bis 18 Uhr.