Das liebe und wohlbehütete Eigenheim: Wie man es energetisch auf den neuesten Stand bringen kann, das zeigt die Kampagne »Mein Haus hat Zukunft« des Gemeindeverwaltungsverbandes auf. 2011 geht’s los, 200 Häuser sollen saniert werden. Foto: SB-Archiv

Gemeindeverwaltungsverband startet Sanierungs-Kampagne. Fördermöglichkeiten.

Donaueschingen/Hüfingen/Bräunlingen - Jetzt geht sie los: Mit der Auftaktveranstaltung in Hüfingen in dieser Woche beginnt die Altbausanierungs-Kampagne des Gemeindeverwaltungsverbandes Donaueschingen-Hüfingen-Bräunlingen (GVV).

Unter dem Motto »Mein Haus hat Zukunft« will der GVV im Jahr 2011 alle Gebäudebesitzer, deren Häuser 25 Jahre oder noch älter sind, dazu animieren, ihre Gebäude in Sachen Energie auf Vordermann zu bringen.

Mit Hilfe der Kampagne, die unter anderem mit Bundesmitteln bezuschusst wird, sollen so bei etwa 200 der insgesamt etwa 4500 Altbauten (erstellt vor 1985) im Städtedreieck mindestens 400 Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt werden. Hauptziel ist nun, ein regionales Förderprogramm zu erstellen, das Bauherren, die basierend auf einem Gebäudeenergiegutachten Energiesparmaßnahmen umsetzen, den sogenannten BA(A)R-Bonus gewährt. Förderungswürdig sind beispielsweise Dämmvorhaben an der Gebäudehülle, der Austausch von Fenstern oder Maßnahmen, die zur Heizungsoptimierung beitragen.

Die Kampagne bringt Vorteile vor allem für Hauseigentümer, die durch Energiesparen die Nebenkosten deutlich verringern, ein besseres Raumklima erzeugen und langfristig den Gebäudewert erhalten. Gleichzeitig bringt sie auch deutliche Vorteile für die regionale Wirtschaft: Im Bundesdurchschnitt werden jährlich etwa ein bis zwei Prozent der Bestandsgebäude energetisch verbessert. Im Bereich des Gemeindeverwaltungsverbands soll dieser Anteil laut Umweltberater Gerhard Bronner im kommenden Jahr nun verdoppelt werden. Bronner rechnet bei einem Erfolg der Kampagne mit einem zusätzlichen Wirtschaftsumsatz von zwei bis drei Millionen Euro.

Arbeitsplätze sichern

Bronner weiter: »Die Kampagne hilft, Arbeitsplätze zu sichern und vor allem steigert sie die derzeitige jährliche Sanierungsrate von etwa 80 bis 100 Gebäuden auf das Doppelte. Nur wenn jährlich etwa drei bis vier Prozent der Altbauten energetisch verbessert werden, kann die Kohlendioxidbelastung bis zum Jahr 2050 entsprechend den Zielsetzungen verringert werden.«

Das Klimaschutzprojekt bringt somit Vorteile für alle Beteiligten. Nicht zuletzt der wirtschaftliche Nutzen ist der Grund, warum die örtliche Wirtschaft die Kampagne unterstützt – an einer ersten Info-Veranstaltung haben mehr als 30 Vertreter des Handwerks und der Banken, Architekten, Energieberater und Baustoff-Produzenten teilgenommen.

Staatliche Förderungen nutzen

Derzeit wird ein regionales Förderprogramm entwickelt, was zusätzlich zu den staatlichen Förderungen genutzt werden kann. Bronner betont, dass sich Interessierte möglichst frühzeitig bewerben sollten, da die Anzahl der geförderten Maßnahmen auf 400 begrenzt sein wird beziehungsweise maximal 200 Gebäudebesitzer einen Zuschuss erwarten können.

Um Interessierten anschaulich darzustellen, wie durch geeignete Vorhaben eine Menge an Heizenergie gespart werden kann, suchen die Organisatoren Bauherren, die bereit sind, ihre Erfolge zu präsentieren. Wer also in den letzten Jahren an seinem Altbau Energiesparmaßnahmen umgesetzt hat und die Energieverbräuche erfasst hat, wird gebeten, sich unter erfahrung@altbau-staedtedreieck.de zu melden.

Die Kampagne richtet sich vor allem an private Hausbesitzer. Aber auch Eigentümergemeinschaften oder Besitzer von gemischtgenutzten Gebäuden können sich am Programm beteiligen.

Weitere Informationen:

Im Umweltbüro des GVV unter Telefon 0771/9291505, per E-Mail Gerhard.Bronner@gvv-donaueschingen.de sowie unter www.altbau-staedtedreieck.de
 

 

Info

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Mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen, mit VHS-Kursen im nächsten Jahr sowie Exkursionen und mit persönlichen Einladungen samt Altbausanierungsbroschüre speziell für das Städtedreieck informiert der GVV über die Kampagne.

Auftakt ist in dieser Woche am Freitag und Samstag, 26./27. November, in der Hüfinger Sparkassen-Filiale; hier zeigt jeweils von 9 bis 17 Uhr ein mobiles Musterhaus anschaulich die verschiedensten Möglichkeiten zum Energiesparen auf. Wer eine kostenlose Erstberatung für sein Wohnhaus in Anspruch nehmen möchte, muss sich bis zum morgigen Mittwoch anmelden (E-Mail info@altbau-staedtedreieck.de, Telefon 0157/88 05 49 35); zur Beratung sollten Hauspläne und die Energieverbrauchsdaten der vergangenen Jahre mitgebracht werden.

Am Donnerstag und Freitag, 2./3. Dezember, lädt das Musterhaus vor der Sparkasse in Donaueschingen Bauherren ein, sich zu informieren. Auch hier wird um Anmeldung für eine individuelle Einstiegsberatung gebeten. Ebenfalls in Donaueschingen findet am Donnerstag, 9. Dezember, um 19.30 Uhr in der BW Bank ein Vortrag zum Thema »Solarenergienutzung« statt.

Die Bräunlinger Geschäftsstelle der Volksbank eG Villingen lädt dann am Dienstag, 14. Dezember, Bauherren zu einem Erfahrungsbericht ein. Otto Körner aus Bräunlingen stellt dar, wie er sein »altes Stadthaus« renoviert und energetisch optimiert hat.

Im Rahmen der Messe »Haus, Bau, Energie« vom 14. bis 16. Januar in den Donaueschinger Donauhallen wird die Kampagne offiziell vorgestellt; dann können Beratungs-Termine vereinbart und Anmeldungen für das Förderprogramm gestellt werden.