Die Graue Eminenz der Donauhallen – das Foyer – bleibt während der Sommerpause ausnahmsweise leer. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommerpause in den Donauhallen – nach fast einem Jahr fällt die Betriebs-Bilanz durchweg positiv aus

Von Steffen Maier

Donaueschingen. Martin Keller ist ein zufriedener Mann, zumindest kann man diesen Eindruck gewinnen, wann immer man den Hausmeister der Donauhallen an seiner Arbeitsstelle trifft: immer lächelnd, immer freundlich, selbst im größten Stress. Großen Stress hatte Keller wie alle anderen Mitarbeiter der Donaueschinger Donauhallen in den vergangenen Monaten eine ganze Menge. Gleichwohl ist es positiver Stress: Die neuen Donauhallen, die im September 2010 eröffnet wurden: Sie brummen. Die Bilanz übertrifft die Erwartungen bei weitem.

Wie werden die Hallen angenommen? Rechnet sich die enorme Investition von insgesamt rund 15 Millionen Euro? Das waren vor der Eröffnung die bangen Fragen. Jetzt zeigt sich: die Hallen werden gut angenommen, die Investitionen lohnen sich.

Allein in den vier Monaten nach der Eröffnung bis zum Jahresende 2010 fanden in Bartók-, Strawinsky- und Mozart-Saal sowie in den Seminarräumen mehr als doppelt so viele Veranstaltungen wie im gleichen Zeitraum vor Beginn des Umbaus statt – 68 statt 32. In weniger als vier Monaten war die Halle an 147 Tagen gebucht. 80 000 Euro mehr als gedacht nahm die Stadt dadurch ein. Und diese Entwicklung setzte sich 2011 fort; genaue Zahlen will Hallenmanagerin Eva-Maria Hirt dem Gemeinderat im Herbst vorlegen. Offenkundig ist heute schon, dass die neuen Hallen auch vermehrt Veranstaltungen nach Donaueschingen gezogen haben, die in der Stadt bis vor dem Umbau nicht stattfanden – denen also erst durch die Modernisierung ein passendes Umfeld geschaffen wurde.

Positiv wirkt sich diese Nachfrage auch auf die Folgekosten aus, das Geld, das die Stadt für den laufenden Betrieb der Hallen aufwenden muss. Rund 1,1 Millionen Euro sind dafür im Haushalt 2011 veranschlagt (zum Vergleich: Vor dem Umbau kostete der Betrieb rund 500 000 Euro im Jahr). Aber diese Summe wird wohl deutlich unter die Millionenmarke sinken, wie Oberbürgermeister Thorsten Frei im Gespräch mit unserer Zeitung sagte. Frei verweist zudem auf die enormen Nebeneffekte der fast immer vollen Hallen – mehr Veranstaltungen bedeuteten schließlich auch mehr Besucher, mehr Kundschaft in Donaueschingen.

Mehr, mehr, mehr: Davon können neben Hausmeister Keller auch Hallenmanagerin Eva-Maria Hirt, Veranstaltungsmeister Alexander Schmid, Hausdame Rosmarie Lohmüller und Assistentin Franziska Bumann ein Lied singen. Sie alle haben in den vergangenen Monaten buchstäblich geackert – was sich unter anderem an der Zahl der Überstunden zeigt: Deren Stand ist seit der Eröffnung derart angewachsen, dass er laut OB Frei einen für einen Arbeitgeber fast schon kritischen Stand erreicht hat. "Die sehr kleine Donauhallen-Mannschaft hat extrem viel geleistet."

Doch die Zeit zum Abbau der Überstunden naht. Die Donauhallen gehen in die Sommerpause. Bis auf wenige Veranstaltungen – beispielsweise die Jazznacht oder die traditionelle Viehversteigerung – ist der Komplex den August über fast leer. Ausnahmsweise einmal.