Schlussverkauf: Timo Rosetto steht vor seinem italienischen Bauernladen in Aasen. Das Warensortiment reicht von der Handtasche über Wein und Käse bis zur Vespa und war stets voller Überraschungen. Foto: Winkelmann-Klingsporn

Geschäft von Timo Rosetto in Aasen schließt im November. Ende des Pachtvertrags und neue Tätigkeit.

Donaueschingen-Aasen - Eigentlich kann man ihn sich gar nicht mehr wegdenken, den italienischen Bauernladen am Ortseingang von Aasen.

Seit zehn Jahren betreibt Timo Rosetto das ungewöhnliche Geschäft in der alten Aasemer "Schmitte" an der Kurve der Ostbaarstraße. Jetzt lädt er zum Ausverkauf ein. Ende November wird die große Eingangstür zugemacht.

Kisten mit frischem Obst, alte Vespas, Mopeds, eine große hölzerne Weinpresse und auch mal ein Fiat Bambini stehen auf dem Hof und laden Vorbeigänger und Vorbeifahrer zum Hinsehen, Stehenbleiben und Kaufen ein. Timo Rosetto hat die alte "Schmitte" zum Shopping-Ort gemacht, an dem man mit allen möglichen unerwarteten Angeboten überrascht wird.

Geschäftshintergrund ist seit 20 Jahren der Tierfuttervertrieb von Timo Rosetto. In Aasen gibt es alles, was Tierfreunde für ihre Pferde, Hamster, Hasen, Vögel und Katzen brauchen. Und in der großen Halle gibt es über das Tierfutter hinaus Antiquitäten, Kuriositäten, Bauernschränke, eine Armbanduhrensammlung, Puppen, Handtaschen, Keramiken, eine alte Ape und alles Mögliche andere an Überraschungen zu entdecken. Dazu kommen im Nebenbereich italienische Weine, Spirituosen, frisches Obst, Olivenöle sowie italienische Wurstwaren, Nudeln und Käsesorten. Letzteres kauft Rosetto regelmäßig frisch im Dorf seiner Großmutter in den Abruzzen ein.

Antiquitätenhandel

Der Antiquitätenhandel aber ist die erklärte Liebhaberei und Passion des in Trossingen aufgewachsenen "italienischen Schwaben", wie Rosetto sich selber bezeichnet. Zum Einkaufen fährt er durch Italien und bis nach Jugoslawien. "Ich nehme mit, was mir persönlich gefällt, ganz nach meinen Emotionen." Davon zeugt auch die Ape, ein dreirädriges Tuk-Tuk, das er selbst mit einem Anhänger aus Rumänien geholt hat und die jetzt hinter dem Obst-Kistenstand auf Liebhaber wartet. "Ich kaufe für mich ein", bekennt Rosetto, "stelle die Unikate aus und gebe sie her, wenn sie einer will."

Alles in der Halle – manchen Besuchern mag dies erst zunächst wie ein Museum erscheinen – kann gekauft werden. Interessenten und Neugierige können sich ungeniert umsehen. Bei Gelegenheit und insbesondere freitagnachmittags, wenn alles eh schon etwas entspannter ist, steht man auch mal mit einem Kaffee oder Viertele beieinander. Das Geschäftsmodell scheint aufzugehen. "Die zehn Jahre waren eine tolle Zeit", zieht Rosetto Resümee. Gleichwohl steht für den lockeren und unerschrockenen Geschäftsmann mit sparsamem Lebensstil jetzt etwas Neues an. Ab dem neuen Jahr wird er in der Region für einen großen Tierfutterhersteller tätig sein. Das ergänzt sich zu dem Hallenpachtvertrag, der am 2. Dezember ausläuft.

Aasen wird nun gespannt beobachten, wie es mit dem Bauernladen-Anwesen weitergehen wird. Früher wurden in der "Schmitte", der Schmiede der Familie Föhrenbach, landwirtschaftliche Fahrzeuge repariert. Wie es nach Auszug des italienischen Bauernladens mit der großen Halle an dem exponierten Standort an der Durchgangsstraße nahe der Aasener Ortsmitte weitergeht, ist noch nicht bekannt. Es soll aber Interessenten geben.