Armin Börnert zeigt die Schneeleitpfähle im Depot der Technischen Dienste. Foto: Wursthorn Foto: Schwarzwälder Bote

Schneeleitpfähle: Kommunen setzen auf bewährtes Naturmaterial statt auf Plastik

Donaueschingen/Hüfingen/Bräunlingen (wur). Holz oder Kunststoff? Diese Frage stellt sich seit Neuestem nicht nur beim Kinderspielzeug, sondern auch im Winterdienst. Furtwangen ist eine der Kommunen in der Nachbarschaft, die es vormacht. Dort wurden dieser Tage erstmals Schneeleitpfähle aus Kunststoff gesteckt. Die dünnen orangefarbenen Stangen mit Reflektor sind elastisch und nehmen eine ungewollte Havarie mit einem Fahrzeug nicht krumm. "Wir haben komplett umgestellt", sagte Norbert Wiehl, Bauhofhofleiter der Uhrenstadt. Die Stangen aus nordeuropäischer Produktion werden vollautomatisch in die Erde gerammt. Personal- und zeitsparend. Statt in sechs Wochen steht der Stangenwald in drei.

Die Baar-Kommunen dagegen halten an den bewährten Holzpfählen fest. "Und dabei die unbehandelte Variante", ergänzt der Chef der Donaueschinger Technischen Dienste, Armin Börnert. Gut zehn Jahre halte ein Holzpfahl, von denen vor jedem Winter rund 1500 an den Donaueschinger Straßen in den Boden gerammt werden. Und der ist, bei den Banketten etwa, bockelhart. In Donaueschingen gibt es nun eine Erleichterung für die im Schnitt 54 Jahre alten TD-Bediensteten. Statt Muskelkraft erfüllt eine neue hydraulische Ramme die Arbeit. Ansonsten bleibt es bei Holz. Umweltfreundlicher, meint Börnert. Zumal das Plastik vermutlich auch Verschleiß erlebe.

Auch der Bauhof der Stadt Hüfingen setze nach wie vor auf die ökologischere Version. Man sehe keine wesentlichen Vorteile bei Markierungspfählen aus Plastik, so Hauptamtsleiter Vetter. In Bräunlingen setze weiter auf die Tradition und damit auf Holz, meint Bauhofleiter Alexander Misok. Mit Kunststoffstäben habe man keine guten Erfahrungen gemacht, weil die Pfähle in den Erdboden gerammt werden müssen. Holz sei viel steifer und stabiler für den Einschlag. Kunststoff bietet sich da an, wo in den Leitpfosten die Bohrung bereits für das Einstellen der Stäbe vorhanden ist. Nur gebe es meist gar nicht die erforderlichen Räumstrecken. Die Bedeutung der Schneepfähle nehme ohnehin wegen der geringeren Schneelage immer weiter ab. Die Stäbe wurden früher mit reiner Muskelkraft und großem Holzhammer eingerammt. Auch in Bräunlingen bediene man sich der Pneumatik per Drucklufthammer.