Der Textilunternehmer Wolfgang Grupp hält am Sonntag, 16. September, 17 Uhr, in der Kirche St. Johann die nächste Kanzelrede. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Trigema-Chef Wolfgang Grupp hält die nächste Kanzelrede in der Stadtkirche St. Johann

Donaueschingen (wur). Die Kanzelreden in der Pfarrkirche St. Johann verschaffen seit 2003 prominenten Redner aus Politik, Kunst, Wirtschaft oder Kirche Gehör. Am Sonntag, 16. September, 17 Uhr, wird sich der Unternehmer Wolfgang Grupp in die Tradition der Kanzelredner einreihen.

Mit dem Thema "Deutschland – noch ein Standort mit Zukunft" macht der Besitzer und Geschäftsführer der in Burladingen ansässigen Bekleidungsfirma Trigema Mut für ein Fortkommen der Textilindustrie am Hochlohnstandort Deutschland.

Grupp ist ein Millionär mit hohem Verantwortungsbewusstsein, aber auch ein Marketing-Genie. Unvergessen seine Fernsehwerbung mit einem Schimpansen. Die kurze Botschaft formuliert er bei verschiedenen Gelegenheiten auch länger aus. Er sagt, eine Produktion in Deutschland sei jeder Produktion im Ausland vorzuziehen, wenn die Bedingungen stimmen. Voraussetzung sei allerdings, dass qualifizierte Arbeitskräfte richtig eingesetzt werden und motiviert sind. Vor allem aber, wenn ihre Leistung genutzt wird. Offenbar gelingt das.

Der 76 Jahre alte Unternehmer, der sich mittels einer Stiftung durch starkes Engagement im kulturellen und sozialen Bereich auszeichnet, trat 1969 in die großväterliche Firma ein. Drei Jahre später war er alleiniger Geschäftsführer. Seither ist in der Branche viel passiert. Während in der Textil- und Bekleidungsindustrie in Deutschland seit 1970 die Belegschaften von 850 000 auf etwa 100 000 reduziert wurden, hat Trigema in den vergangenen Jahren 450 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Trigema produziert mit 1200 Mitarbeitern ausschließlich in Baden-Württemberg. Der Umsatz betrug 2017 100 Millionen Euro, die Wertschöpfung im eigenen Unternehmen wird mit 78 Prozent angegeben.

Seit 1969 gab es bei Trigema weder Kurzarbeit noch betriebsbedingte Kündigungen. Wolfgang Grupp führt das Unternehmen in dritter Generation. Die Nachfolge ist gesichert. Die beiden Kinder, 1989 und 1991 geboren, werden Trigema eines Tages weiterführen. Sie arbeiten bereits im Unternehmen mit.