Doppelbegabungen ist das Thema der Musiktageausstellung in der Alten Hofbibliothek. Ein Werk, das gezeigt wird, ist "Die Enzyklopädie des Professors Glacon" von Francois Sarahn. Foto: SWR Foto: Schwarzwälder-Bote

Doppelbegabungen als zentrales Thema der Ausstellung / Gastronomie für alle geöffnet

Von Wilfried Strohmeier

Donaueschingen. Die Alte Hofbibliothek soll in diesem Jahr Treffpunkt für alle Musikfreunde und Donau-eschinger werden. Gezeigt wird eine Ausstellung rund um die Musiktage-Komponisten und der Gastronomiebereich ist offen.

Doppelbegabungen ist das Thema der Ausstellung, die sich vom Gewölbekeller bis hinein in das Obergeschoss erstreckt. Im Mittelpunkt stehen Bilder, Objekte, Filme, Videos, Texte und Collagen von rund 20 Komponisten, die für die Musiktage arbeiten oder arbeiteten.

Im Geleitwort zur Ausstellung ist zu lesen, dass hier "Komponisten exklusiv für das Festival bislang nie gezeigte Einblicke in bisher unbekannte Tiefenschichten ihres Kunstwollens" geben würden. Die Macher der Musiktage wollen somit auch für Kunstinteressierte ungewohnte Einblicke in die Welt der Musik geben. "Eingeladen wurden Komponisten, die sich über ihr musikalisches Tun hinaus auch in anderen Metiers äußern und von den Wechselbeziehungen der Disziplinen profitieren. Im Zentrum steht dabei nicht die große neue Welt hybrider oder transdisziplinärer künstlerischer Produkte, als vielmehr solche, die durchaus auf die Autonomie der jeweiligen Kunstsparte setzen."

Der geneigte Betrachter kann sich nun durchaus fragen: Wird der Komponist somit auch zum bildenden Künstler? Passt dies zu den Musiktagen? Blickt man in die Geschichte der Klanginstallationen, so kann man dies durchaus als Weiterentwicklung dieser sehen. Teilweise war und ist bei den Installationen durchaus auch bildende Kunst im Einsatz – zwar noch im Zusammenhang mit Kompositionen, warum aber sollten die Komponisten nicht auch die Malerei oder Bildhauerei für sich entdecken? Denn Video- und Klangkunst kommen seit Jahren Hand in Hand daher.

Alexandra Meier und Bea Hoffmann-Heyden freuten sich über die Anfrage des SWR, die Ausstellung in der Alten Hofbibliothek ausrichten zu dürfen. Gleichzeitig wollte der Sender mit dem geöffneten Gastronomiebereich auch eine Kommunikationsplattform für die Musiktagebesucher schaffen. Dabei betonen die beiden Inhaberinnen der Agentur like-different, dass die Alte Hofbibliothek nicht nur für Kenner der Modernen Musik offen hat, sondern für alle Donaueschinger. Man wird dabei bewusst auf eine Beschallung des Gastraumes verzichten und somit einen Ort der Ruhe schaffen, damit man mit neuer Kraft zum nächsten Konzert oder zur nächsten Klanginstallation gehen kann.

Die Gastronomie übernimmt für dieses Wochenende das Gasthaus Hecht aus Geisingen. Im Angebot sind kleine Speisen. Geöffnet hat die Ausstellung am Freitag von 11 bis 20 Uhr, am Samstag von 11 bis 24 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Gastronomiebereich hat schon jeweils eine Stunde vorher geöffnet, bis jeweils mehrere Stunden nach Ausstellungsschließung.

Sollte das Angebot in diesem Jahr gut angenommen werden, plant man auch im kommenden Jahr wieder zu den Musiktagen einen Ruhepol zu schaffen, um sich so auch der Öffentlichkeit präsentieren zu können.