Patrick Bäurer während seines erfolgreichen Weltrekordversuchs im Sportpark Allmendshofen. Foto: Müller

Fußball-Freestyler Patrick Bäurer knackt Bestmarke. 121 Crossover in gerade mal einer Minute.

Donaueschingen - Seit acht Jahren ist Patrick Bäurer in der Fußball-Freestyle-Szene unterwegs, inzwischen machte er seinen Traum wahr und machte sich mit seinem Hobby selbstständig. Und nun sein neuester Coup: Am stellte er einen neuen Weltrekord auf.

Der aus Blumberg-Hondingen stammende Fußballer hat sich über die Jahre einen beachtlichen Namen als Fußball-Freestyler geschaffen. Sogar beim Deutschen Fußballbund war er schon in einem Werbespot zu sehen. Auch den 26-Jährigen trafen die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Auflagen sowie Veranstaltungsverbote mit voller Wucht. "Keine Veranstaltungen, keine Auftritte, keine Einnahmen", so beschreibt es der Freestyle-Profi. Etwas Licht am Horizont sieht er wenigstens dank seiner Fußballcamps wie aktuell auf dem Gelände der DJK Donaueschingen, wo er Kinder und Jugendliche für die Akrobatik mit dem Ball begeistern möchte.

Grünes Licht für Weltrekord

Einer der Tricks, den er den Nachwuchskickern näher bringen möchte, ist der sogenannte Crossover. "Da dies mein Lieblingstrick ist, machte ich mich einfach mal kundig, was es in dieser Disziplin für Weltrekorde gibt", erklärt der Freestyler. Patrick Bäurer stieß auf den norwegischen Fußball-Freestyle-Weltmeister Tobias Brandal Bust, der den Rekord mit 101 Crossover seit Ende 2018 innehat. Das Ganze findet im Sitzen statt. Mit dem rechten Fuß spielt man den Ball in die Höhe, der linke Fuß kreist um den Ball und der rechte Fuß fängt ihn wieder auf", erklärt Bäurer.

Nach der offiziellen Eingabe des Rekordversuchs vor einem Jahr gab es im Frühjahr grünes Licht, und er entschied sich, den Versuch im Rahmen des Freestyle-Camps bei der DJK Donaueschingen zu versuchen. "Seit fast zwei Monaten trainiere ich dreimal täglich den Weltrekordversuch habe die 101 schon überboten", so der sympathische Kicker. "Doch vor Publikum und einer großen Bühne ist das noch einmal eine andere Hausnummer."

Oberbürgermeister Erik Pauly und Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei fungierten zählend als Zeugen für das Vorhaben. Die Experten mit Trainerlizenzen, Tobias Hummler und Armin Stoll, begutachteten die technische Ausführung. Mit Benedikt und Lukas Fleig sowie Silas Haselberger standen drei Schiedsrichter parat, die die Minute genau stoppten.

Offizielle Stelle prüft vor Eintrag in Guinessbuch

Und dann ging es los, unter dem Jubel der Kids vom Fußballcamp und zahlreichen Schaulustigen im Allmendshofener Sportpark. Nach genau einer Minute standen 121 Crossover zu Buche. Weltrekord eingestellt! Überglücklich zeigte sich Bäurer nach seinem Weltrekord, der gleich beim ersten Mal klappte.

"Einfach klasse, die tolle Kulisse, Politprominenz und die Anfeuerungsrufe unter anderem vom heimischen Fußballclub Bäurers, die SG Riedöschingen-Hondingen, wo der Freestyler einige Jahre in der Mannschaft spielte.

Es war keine Minute zu früh, denn schon im Anschluss öffnete der Himmel sein Schleusen und duschte die Schaulustigen erst einmal ab. Nun müssen noch Videos zur Auswertung an die offiziellen Stellen geschickt werden, die den Versuch noch bestätigen müssen. Erst dann erfolgt der Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde.

Nun geht Patrick Bäurer bei der DJK in den zweiten Tag des Freestyle-Camps, wo sicher viele den Crossover lernen wollen oder jene, die ihn schon beherrschen, ihn noch verfeinern werden.

Fußball-Freestyle ist die Kunst, den Ball möglichst spektakulär zu jonglieren. Dabei kommt es vor allem auf Ballkontrolle, Kreativität und Koordination an. Die Vielfalt der Fußballtricks erscheint grenzenlos. Es werden Elemente aus verschiedenen Sportarten wie aus der Artistik, Breakdance, aber auch Tanz in Kombination zur Musik gebracht. In den letzten Jahren ist die Szene auch dank des Internets stark gewachsen. Immer mehr Jugendliche aller Altersgruppen fühlen sich zu Fußball-Freestyle hingezogen, die Freiheit, Individualität und Lebensgefühl gleichermaßen verkörpert. Nicht zuletzt wegen der hohen Bedeutung des Rhythmus- und Körpergefühls ist Fußball-Freestyle auch bei Mädchen beliebt.